Magische Kraftorte

Im Vinschgau ist der Tartscher Bühel Kraftplatz Nummer eins und Kulisse für jahrhundertealte Riten wie das Scheibenschlagen.
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Im Vinschgau ist der Tartscher Bühel Kraftplatz Nummer eins und Kulisse für jahrhundertealte Riten wie das Scheibenschlagen.

Kultstätte, versunkene Stadt und Mussolini-Bunker: Der Tartscher Bühel im Vinschgau

Der Tartscher Bühel ist ein 1.077 Meter hoher Felsbuckel bei Mals im oberen Vinschgau. Auf eine Besiedelung bereits in vorrömischer Zeit deuten zahlreiche archäologische Funde hin, etwa eine 2.500 Jahre alte Hirschhornspitze mit rätischer Runeninschrift sowie die unter Moränenschutt verborgenen Reste von „Rätischen Häusern“. Um die ehemalige Siedlung ranken sich zahllose Legenden, die bekannteste kennt jedes Kind in der Region: Die wohlhabenden Bewohner sollen so unchristlich gewesen sein, dass sie einem greisen Wanderer Mahlzeit und Nachtquartier verweigerten. Zur Strafe verfluchte der betagte Pilger die „fühllose Stadt, so kalt wie Stein“ und ließ sie mit Mann und Maus im Erdboden versinken – zwar keine historische, aber doch eine mythische Erklärung für die eingestürzten Gebäude, die bei Grabungsarbeiten im Jahr 2000 zutage getreten sind. Auf dem Boden der vorchristlichen Kultstätte wurde im 11. Jahrhundert eine Kirche im romanischen Stil errichtet, die äußerlich seitdem unverändert geblieben und dem heiligen St. Veith gewidmet ist. Besonders skurril: Unter dem Hügel befindet sich obendrein eine von Mussolini geplante, aber militärisch nie genutzte Bunkeranlage. Sie war Teil des italienischen Alpenwalls als Schutz gegen das Deutsche Reich. Noch heute ist der Tartscher Bühel Schauplatz ritueller Bräuche, so etwa vom „Scheibenschlagen“ an jedem ersten Fastensonntag. Außerdem werden regelmäßige Führungen veranstaltet.

© Vinschgau Marketing/Frieder Blickle

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