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Vorzeigeprojekt am Wüstegartenberg
Naturpark Kellerwald: Erlebniswandern, Radwege, Direktvermarktung, Geldverteilung

01.03.2002 09:00
Der Startschuss im "Naturpark Kellerwald" ist gefallen, erste konkrete Maßnahmen laufen an wie ein Vorzeigeprojekt am Wüstegarten bei Bergfreiheit, ein Programm "Erlebniswandern" oder der Aufbau eines "lokalen Logistikzentrums Direktvermarktung". "Weitere Projekte sind noch in der Prüfungsphase", teilte der Vorsitzende des Zweckverbands, Wildungens Bürgermeister Reinhard Grieneisen, mit.

von Jürgen Minke

"Kellerwald-Edersee" ist zwar bereits der zehnte Naturpark allein in Hessen, trotzdem sind alle bemüht, ihn aus der Masse herauszuheben.
Die finanzielle Ausstattung ist laut Grieneisen beachtlich mit rund 250000 Euro Jahresbudget und einer Sonderförderung des Landes Hessen in Höhe von fünf Millionen Euro. Auf diesen prall gefüllten Geldtopf werfen inzwischen viele begehrliche Blicke. Wie Grieneisen berichtet, liegt eine "Vielzahl von Projektvorschlägen" inzwischen vor.
Diese Woche tagte der Zweckverbandsvorstand in Bad Wildungen, dem neben Grieneisen zwei Landräte (Eichenlaub, Hasheider) und drei weitere Bürgermeister (Gottschalk/Edertal, Schlemmer/Jesberg, Plünnecke/Vöhl) angehören.Hier eine Übersicht über die ersten getroffenen Entscheidungen:
Vorzeigeprojekt im Bereich Naturschutz soll die geplante Aufwertung des Gebiets am Wüstegartenberg werden (Sanierung Aussichtsturm, Renaturierung und behutsame Erschließung des Hochmoorgebiets und Freistellung der Ringwallanlage).
Vernetzung von Erzeugung und Vermarktung einheimischer Produkte soll gefördert werden. Ziel ist der Aufbau eines "lokalen Logistikzentrums" für Direktvermarktung.
Rad- und Wanderwegekonzept wird auf den Weg gebracht mit einheitlicher Beschilderung. Dabei werden Sehenswürdigkeiten und Einkehrmöglichkeiten hervorgehoben.
"Pfade in die Natur" nennt sich ein Spezialveranstaltungsprogramm, das Exkursionen und Erlebnisaktionen Naturparkbesuchern bereits in nächster Zeit anbieten will. Dazu werden Publikationen vorbereitet und Exkursionsleiter geschult.
Der Außenauftritt des Naturparks wird organisiert (Beschilderung der "Gebietskulisse", Kartenmaterial, Verkehrsleitsystem, Gäste-Service).
Ein "Entwicklungskonzept" mit Formulierung der Leitbilder dieses Naturparks gehört zum Pflichtprogramm. Ein unabhängiges Büro erhielt den Auftrag.Was die Geldverteilung betrifft, beschloss der Vorstand, in aller Regel eine Eigenbeteiligung der Antragsteller, egal ob Kommune, Verein, Verband oder Privatperson, zu fordern, um aus den fünf Millionen Euro, so Grieneisen, "noch mehr zu machen".
Wie Grieneisen ankündigte, wird sich in Kürze auch die von dem Waldecker Bürgermeister Peter Brandenburg geleitete Naturpark-"Verbandsversammlung" mit diesem Programm beschäftigen. Eine wichtige Personalentscheidung für den Naturpark ist die Neubesetzung der Forstamtsleiterstelle in Affoldern, der neue Chef des Forstamts Edertal ist automatisch Geschäftsführer des Naturparkzweckverbands. Wie gestern bei "Hessen Forst" in Kassel zu erfahren war, hatte man die Qual der Wahl unter 14 Bewerbungen. Den Zuschlag erhielt ein gebürtiger Eschweger, der in München das Forsthandwerk studiert hat und zurzeit noch in Hann. Münden tätig ist.
Der neue Edertaler Forstamtsleiter ist Anfang 40 und verfügt nach den Worten von Hessen-Forst-Chef Michael Gerst über besondere Qualifikation bei "Waldökologie". Kongresse und Seminare habe er ebenfalls bereits erfolgreich organisiert. Gerst: "Wir sind überzeugt, eine gute Personalentscheidung getroffen zu haben." Der Eschweger soll am 1. April seinen Dienst in Affoldern antreten.

Quelle: wlz-fz .de
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