Zell am See-Kaprun lädt zur -Unkonferenz- auf die Burg
Am 13. und 14. September findet das erste "castlecamp" zum Thema (e)-Tourismus statt

10.04.2008 18:45
Jeder, der schon einmal im Publikum großer, gar mehrtägiger Konferenzen, Kongresse oder Seminare gesessen hat, kennt das: Ein festgezurrter Terminplan, stundenlange Vorträge und viele unnütze Informationen. Eigentlich interessiert den Zuhörer nur ein einziges Thema, das aber steht mal wieder ganz am Ende der Agenda. Bis es so weit ist, leiden Konzentration, Geduld und die anfangs gute Laune. Dieses Phänomen einseitiger, monotoner Veranstaltungen zieht sich durch alle Branchen - auch durch die des Tourismus.

In Zell am See und Kaprun verfolgt man daher einen neuen, innovativen Ansatz: Mit ihrem so genannten "castlecamp" bietet die Urlaubsregion internationalen Touristikern und interessierten Privatleuten ein Forum, um sich über Entwicklungen, Trends und Missstände im Tourismus auszutauschen. Schauplatz und Namensgeber der Veranstaltung ist die Burg Kaprun. Die Idee dabei: Jeder Teilnehmer am "castlecamp" muss sich aktiv am Gedankenaustausch beteiligen - in Form von eigenen Vorträgen, Präsentationen oder deren Vorbereitung.

Initiator des "castlecamps" ist Rainer Edlinger, im Marketing von Zell am See-Kaprun verantwortlich für den Bereich Neue Medien: "Seit Jahren besuche ich Kongresse und Konferenzen - immer im selben Vorlesungsstil. Für mich hat der Informationsgehalt dabei stetig abgenommen." Daher habe er sich auf die Suche nach "etwas Gehaltvollerem" gemacht und sei mit dem Konzept der "barcamps" fündig geworden. Erstmals 2005 im kalifornischen Palo Alto veranstaltet, fand ein Jahr später das erste "Brainstorming" nach dem Vorbild von Web2.0-Erfinder Tim O'Reilly auf österreichischem Boden, in Wien, statt. Dennoch sind derartige Veranstaltungen bis heute noch wenig verbreitet.

Am 13. und 14. September startet nun das erste "camp" in Zell am See-Kaprun zum Thema (e-)Tourimus. Damit beweist die Region erneut ihr Gespür für Themen der Zukunft und präsentiert sich als Vorreiterin in Sachen Kommunikation und Interaktivität: Denn ein vorgegebenes Programm gibt es nicht, die Teilnehmer selbst bestimmen, worüber geredet wird. Das macht den Termin für Branchen-Experten so interessant.

Das Camp ist frei für jedermann. Wer dabei sein will, meldet sich im Internet auf www.castlecamp.at an und kann dort unter anderem einsehen, welche Themen bei der "Unkonferenz" (wie solche "camps" ebenfalls genannt werden) auf der Burg Kaprun behandelt werden und wer seine Teilnahme bereits fest zugesagt hat. Auf der Liste der Themenvorschläge stehen derzeit unter anderen Blogging im Tourismus, rechtliche Beurteilungen von Hotelbewertungen, demographischer Wandel und Tourismus sowie die Usability von Hotel-Websites.

Wie es bei "barcamps" Sitte ist, sollen auch die Teilnehmer des "castlecamps" im Anschluss an das Treffen über die gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse berichten. Das geschieht in der Regel über Blogs, Photo Sharing, Social Bookmarking oder Wikis. Sicher wird dort auch die abschließende Party in der Burg erwähnt werden - und für die sorgen die Teilnehmer selbstverständlich auch selbst. Mehr Informationen über Zell am See-Kaprun finden Sie auf www.zellamsee-kaprun.com im Internet.