Im Dreiländereck Tirol-Salzburg-Bayern
Ein Familienidyll mit verborgenen Bikerqualitäten: Das Tiroler Pillerseetal

02.07.2007 16:38
Ein Familienidyll mit verborgenen Bikerqualitäten: Das Tiroler Pillerseetal liegt hart an der Grenze zum Salzburger Land und nach Bayern und bietet einerseits die »Pole Position« für Ausflüge in die österreichischen Bikerhochburgen Leogang, Saalbach Hinterglemm und Kirchberg. Andererseits hat das Pillerseetal auch selbst herrliche Panoramen und Routen auf Lager.

Bisher galt das Pillerseetal im östlichsten Zipfel Tirols als idyllisches und ein wenig verschlafenes Urlaubsparadies für Familien. Für Kind, Kegel und die erholungssuchenden Eltern ist auch heute noch jede Menge Spaß und Action geboten: der Kleintierpark in Fieberbrunn beispielsweise, einige Reiterhöfe, auf denen die Kleinen und Großen erste Galoppsprünge wagen können, und nicht zuletzt der von Gipfeln umzingelte Alpensee, der der Region den Namen gab.

Ideale Ausgangsposition
Zum Wander- und Reiterglück gesellt sich aber nun ein sportlicher Geheimtipp: Packen Sie neben den Wanderstiefeln, der Badehose und »dem kleinen Schwesterlein« auch Ihr Mountainbike ein - und wenn nicht genügend Platz im Koffer ist, dann packen Sie Badehose, Stiefel und Schwesterlein wieder aus. Denn das traumhaft schöne Tal im »Dreiländereck« Tirol-Salzburg-Bayern bietet nicht nur selbst zahlreiche herrliche Touren jeden Anspruchs, sondern liegt auch nur einen Steinwurf von den Chiemgauer Alpen Bayerns und von großen österreichischen MTB-Regionen wie Saalbach Hinterglemm, Leogang und dem Konglomerat Kirchberg-Kitzbühel entfernt. Und Steinwurf ist hier beinahe wörtlich gemeint: Mit dem Bike touren Sie in Windeseile hinüber zum Bikepark Leogang, das Saalachtal mit seinen Loferer Steinbergen lockt in unmittelbarer Nachbarschaft und direkt im Anschluss an das Tal im Südwesten wartet der Wilde Kaiser mit seinem Tourenangebot.

Historisch-geografischer Exkurs
Bevor Sie sich Gedanken über die Routenwahl machen, zunächst ein kleiner geschichtlicher Exkurs: Das Pillerseetal umfasst heute die fünf Gemeinden Waidring, St. Ulrich am Pillersee, St. Jakob in Haus, Fieberbrunn und Hochfilzen. Während die vier letztgenannten anno dazumal als »Hofmark Pillersee« dem weit entfernten bayerischen Benediktinerorden Rott am Inn gehörten, war Waidring als das »Urbar Waithering« im Besitz des Klosters St. Peter in Salzburg. Heute ist das einst fernverwaltete Pillerseetal im äußersten Osten Nordtirols friedlich vereint unter »Tiroler Herrschaft« - Grenzgänge nach Salzburg und Bayern erlaubt!

Die Loferer und die Leoganger Steinberge begrenzen das Pillerseetal im Osten, der Kirchbergstock steht dem freien Blick nach Westen im Weg. Im Süden grenzt das Pillerseetal an die Kitzbüheler Alpen. Dadurch liegt es an der geologischen Grenze zwischen den nördlichen Kalkalpen und den aus Grauwacke-Sandstein aufgebauten Berggruppen im Süden. Im Herzen des Pillerseetals liegt der Pillersee, an dessen tiefster Stelle man sieben Meter hinunter tauchen kann. Entstanden ist der See vor 15 000 Jahren aufgrund eines Talsturzes, der bei der Öfenschlucht den Abfluss unterbrach und so den See aufstaute. Was bedeutet der Name des 1,6 Kilometer langen und 300 Meter breiten Sees? Man weiß es nicht genau, aber die Vermutung liegt nahe, dass sich der Name des Alpensees vom regionalen Wort »pillern« ableitet, der das seltsame Brausen des Sees beim Aufziehen eines Gewitters beschreibt.

Bikerträume im nahen Umland
Der Abfluss des Sees, der selten wärmer als 20 Grad wird, erfolgt durch den Haselbach, der die Öfenschlucht passiert und in Lofer in die Saalach mündet. Die grün schimmernde, wild plätschernde Saalach ist berühmt für ihre Kanustrecken.

Author: Bike Sport News 5/07
Erscheinungsdatum: 02.07.2007
Artikel gehört zu: PillerseeTal Tirol & Salzburger Saalachtal

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