Passend: Urlaub in Jever (Deutschland)

Noch mehr als eine Bierstadt
Die Stadt Jever als reizvolles Reiseziel:

Noch mehr als eine Bierstadt


21.06.2012 09:22
Wer "Jever" hört, denkt zuerst an ein friesisch-herbes Getränk in grünen Flaschen.
Die Stadt, aus der das bekannte Bier kommt, ist dagegen weniger bekannt, aber dennoch ein reizvolles Reiseziel. Viele Sehenswürdigkeiten bezeugen die über 1.000-jährige Stadtgeschichte.
Jever ist zudem wie geschaffen als Ausgangspunkt für eine kurze Fahrt an die Nordsee. Im Handumdrehen steht man auf dem Deich und blickt auf das faszinierende Weltnaturerbe Wattenmeer - vor der Küste liegen aufgereiht wie Perlen an einer Kette die Ostfriesischen Inseln.

Bild: Eine der zahlreichen Sehenswürdigkeiten in Jever: der Sagenbrunnen auf dem Alten Markt. Im Hintergrund: das Schloss zu Jever. Foto: djd/Jever Marketing und Tourismus GmbH

Ein Rundgang durch Jever
Jevers Wahrzeichen ist das herrschaftliche Schloss mit Schlossmuseum, einen Spaziergang durch den schönen Schlossgarten mit dem "Mariengang" sollte sich kein Besucher entgehen lassen.
Die historischen Gebäude in der Altstadt mit ihren urigen Winkeln und Gassen und der grosse Marktplatz erinnern noch heute an die Bedeutung Jevers im Mittelalter. Damals regierten ostfriesische "Häuptlinge" die Stadt. Dem letzten Regenten des Jeverlandes, Edo Wiemken, wurde im 16. Jahrhundert ein Denkmal gesetzt, das heute ein Wahrzeichen der Stadt ist. Seine Tochter Maria wird heute noch in Jever verehrt, weil sie dem Ort Stadtrechte verliehen hat.



Viele Besucher möchten natürlich auch wissen, wie das friesisch-herbe Pilsener gebraut wird. Bei einer Führung durch das Friesische Brauhaus zu Jever mit dem Brauereimuseum erfährt man alle Details und darf anschließend sogar das kühle Nass probieren. Anschließend sollte ein Besuch im Jever-Shop nicht fehlen.

Neben der traditionellen Stadtführung bietet die Tourist-Information verschiedene Themenführungen an: eine Kinder-Stadtführung, einen Nachtwächter-Rundgang, eine Kneipen-Tour oder auch eine Krimiführung. Auch im Programm ist eine Stadtführung für die ganze Familie. Außerdem fährt der "Jever-Express" regelmässig durch die gesamte Innenstadt entlang zahlreicher Sehenswürdigkeiten.

"Vorsicht, der kann hexen und blaufärben!"
Tradition spielt in Jever aber auch in anderer Hinsicht eine grosse Rolle. Vor über 25 Jahren eröffnete beispielsweise Georg Stark seine Blaudruckerei in der alten Gasse "Kattrepel" und nahm damit ein in der Stadt bereits vor Hunderten von Jahren verbreitetes Handwerk wieder auf. Heute sind die blau gefärbten Tücher, Kissenhüllen und Decken ein beliebtes Mitbringsel. Die vielen Hundert filigranen Handdruckformen aus Birnbaumholz, die Georg Stark besitzt, nennt man "Modeln". Sie reichen bis in die Zeit vor 1700 zurück.

Diese Druckformen wurden in den ehemaligen Werkstätten der Region gefunden, restauriert und wieder in Betrieb genommen: Denn damit druckt Georg Stark wie vor Jahrhunderten von Hand die Muster auf die weißen Stoffe, bevor diese gefärbt werden. Nach dem Färben wird der blaue Stoff vom eisernen Kronreifen abgenommen, durch ein spezielles Bad gezogen und siehe da: Wie durch Hexerei erscheinen plötzlich wieder weisse Blumenornamente auf blauem Grund. Viele alte Sprichwörter wie "Vorsicht, der kann hexen und blaufärben" oder "Grün und Blau schlagen" sind in diesem Handwerk entstanden. Beim Besuch der Museumswerkstatt kann man beim Drucken und Färben zusehen, und für besonders Interessierte gibt es jeden Mittwoch um 15 Uhr einen Vortrag zum Thema "Hexen und Blaufaerben". Infos sind unter https://www.blaudruckerei.de/ nachzulesen.

Die Umgebung von Jever als Eldorado für Pedalritter
Äcker und Wiesen, Schafe und Kühe, Windmuehlen und kleine Gehöfte, malerische Dörfer und romantische Cafés - die Gegend rund um Jever ist auch ein Paradies für alle, die eine reizvolle Region am liebsten per Fahrrad entdecken wollen. Die typische Weite der friesischen Landschaft bietet nahezu ideale Voraussetzungen für alle Pedalritter. Wie überall in "Plattdeutschland" gibt es kaum Steigungen, sodass sich auch ungeübte Radfahrer und Familien mit Kindern geeignete Touren zusammenstellen können. Die vielen Gasthäuser am Wegesrand laden zum "Auftanken" ein - natürlich bei einer Tasse original friesischen Tee. Oder etwas zünftiger bei einem frisch gezapften Jever-Pilsener.
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