05.07.2010 07:00Wilhelmsbad entstand zwischen 1777 und 1785 als vornehmer Badeort. Erbprinz Wilhelm von Hessen Kassel ließ für die höfische Gesellschaft und das aufstrebende Bürgertum die barocken Kurgebäude und den Park im Stil eines englischen Landschaftsgartens errichten. Der Park zählt zu den frühesten Schöpfungen dieser Art in Deutschland und ist ein hervorragendes Dokument eines "empfind-samen" Landschaftsgartens dessen stimmungsvolle Parkbauten, wie die Burg, die Pyramide oder die Eremitage den Gestaltungswillen der Zeit veranschaulichen. Durch den Park führt Stadtführerin Ellen Gudath.
Die Burg war nicht nur malerische Kulisse, sondern diente dem Fürsten als Sommersitz. Der scheinbar verfallene Turm birgt im Innern eine große Überraschung. Er beherbergt ein elegantes Wohnappartement und im Obergeschoss einen prachtvollen Kuppelsaal. Durch die Burgruine führt ebenfalls Ellen Gudath.
Dem Amüsement der höfischen Gesellschaft diente auch das 1781 gebaute Scheunentheater Comoedienhaus, das wie die Burg hinter scheinbar schlichten Mauern ein zauberhaftes kleines Barocktheater verbirgt. Durch die Geschichte und die Technik des Theaters führt Beleuchtungsmeisterin Gaby Mayer.
Im spätbarocken Kurgebäude hat unter anderem heute
das Hessische Puppenmuseum sein Domizil. Auf über 800 qm werden hier die Puppen und Spielzeuge von der Antike bis zur heutigen Zeit der Kulturgeschichte lebendig. Durch das Museum führt die Leiterin Dr. Maren Raetzer.
Am Rande des Wilhelmsbader Staatsparks steht der "Fürstenbahnhof". Hier trafen die Besucher aus Frankfurt und dem Umland zur Sommer-frische und zum Amüsement in Wilhelmsbad ein. Das denkmal-geschützte, liebevoll restaurierte Bahnhofsgebäude von 1848 beherbergt heute das Gasthaus "Zum Wilhelm". Gastronom Patrick Zwergel führt durch die Geschichte des Bahnhofs und verwöhnt seine Gäste mit hessischer Küche - bei schönem Wetter in einem lauschigen Biergarten.
Weitere Informationen: https://www.comoedienhaus.de/