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Salzburger Konzertorgel reist zum KlassikSommer Hamm:
Gerhard Weinberger spielt Saint-Saëns´ Sinfonie Nr. 3

10.06.2010 17:07
Große Orchesterbesetzung für französischen Festival-Schwerpunkt

Nach Hector Berlioz´ "Symphonie fantastique" im KlassikSommer 2009 folgt am
Samstag, 19. Juni 2010, um 20 Uhr in der Alfred-Fischer-Halle das zweite
Hauptwerk der französischen Musik im 19. Jahrhundert im Rahmen des Hammer
Musikfestivals: Camille Saint-Saëns´ Orgelsinfonie. Saint-Saëns
selbst hielt sie für das Beste, was er schaffen konnte: "Mit ihr habe ich
alles gegeben, was ich geben konnte. So etwas wie dieses Werk werde ich nie
wieder schreiben." Einzigartig wird die Sinfonie durch ihren harmonischen
Reichtum und die Erfindungskraft Saint-Saëns.

Die Sinfonie bindet die Orgel in den typisch französischen großen
Orchesterapparat ein. Eben diese Besonderheiten der französischen
Orgelsinfonik - ein riesiger, klangstarker Orchesterapparat und eine
klangstarke Orgel - sorgen dafür, dass die überwältigenden Werke aus
Frankreich so selten in Deutschland zu hören sind: Wo gibt es schon
Kathedralen, die genügend Raum bieten für diese Anforderungen? Hamm
funktioniert die Alfred-Fischer-Halle zu einer solchen um: Der Klangreichtum
der Orgelsinfonie kann sich hier imposant entwickeln, und mit der
Konzertorgel der Salzburger Festspiele reist ein Instrument nach Hamm, das
sich mit den meisten großen Kirchenorgeln messen kann. Zusätzliche
Klangfarben im ungeheuer reich instrumentierten Orchesterapparat malt ein
Steinway-Konzertflügel, der vierhändig gespielt wird.

Claude Debussys nur sehr selten vollständig aufgeführtes Triptychon "Images
pour orchestre" zollt seiner Begeisterung für alles Spanische Tribut:
Kastagnetten, Tambour, Xylophon, Celesta und Glocken malen ein buntes
Lokalkolorit - das Debussy selbst sich allerdings zusammen fantasierte,
hatte er selbst doch zu Lebzeiten nur das Baskenland bereist.
Sehnsuchtsvolle Melancholie und die laszive Schwüle einer südlichen
Sommernacht, Volksfesttrubel - Debussy malt ein buntes Bild des idealen
Spaniens. Trotz all ihrer Präzision rufen auch die "Images" ein
atmosphärisches Bild herauf, mit Farbschattierungen in lebendigen und
exotischen Nuancen. Bewundert wurden die "Images" schon von Zeitgenossen
dafür, dass sie ganz frei von bisher gültigen kompositorischen Konventionen
waren und nur den inneren Notwendigkeiten einer bestimmten musikalischen und
poetischen Idee folgten.

Ungemein ereignisreich sind die "Images”: Das poetische Motiv ist das
des Tagesverlaufs, dessen Licht und Getümmel dem Mysterium der Nacht weicht,
das wiederum vom neuen Tagesanbruch abgelöst wird.

Prof. Gerhard Weinberger war Preisträger im Fach Orgel beim Internationalen
Musikwettbewerb der ARD. Er war mit nur 29 Jahren schon Professor für Orgel-
und Kirchenmusik an der Hochschule für Musik in München, später dann für
Orgel an der Hochschule für Musik in Detmold, wo er auch die Abteilung
Kirchenmusik leitet. Weinberger ist Mitglied der Europäischen Akademie der
Wissenschaften und Künste und des Direktoriums der Neuen Bachgesellschaft
Leipzig.

Die Nordwestdeutsche Philharmonie liefert bei diesem Konzert ihre
Visitenkarte unter der Leitung des künftigen Generalmusikdirektors Eugene
Tzigane ab. Tzigane studierte an der Juilliard School New York und an der
Königlichen Musikhochschule Stockholm. 2009 hatte Tzigane sein Debüt an der
Bayerischen Staatsoper mit Mozarts "Cosí fan tutte". 2011 und 2012
wird diese 2007 ausgezeichnete Produktion an der Oper Frankfurt in der
Inszenierung von Christof Loy wieder aufgenommen. Der Gewinn des
Solti-Dirigenten-Wettbewerbs führte dazu, dass Eugene Tzigane zu wichtigen
deutschen Orchestern wie dem Deutschen Symphonie Orchester Berlin, dem
Radio-Sinfonieorchester Frankfurt und den Duisburger Philharmonikern
eingeladen wurde.
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