Sonderausstellung: Hexen – Wahn und Wirklichkeit
Freier Eintritt für Hexen auf Schloss Nossen

26.04.2005 12:40
Hexe bezeichnet im Volksglauben zauberkundige Frauen, die angeblich im Dienste von Dämonen und Teufeln stehen und mittels der ihnen innewohnenden magischen Kräfte einen meist schädigenden Einfluss auf andere Menschen ausüben (männliche Entsprechungen sind Hexenmeister und Zauberer). Aufgrund der ihr zugeschriebenen Macht, die Gesetze der Natur aufzuheben und die geltenden Regeln des Gemeinschaftslebens zu stören, erscheint die Hexe als angsterregende Gestalt. Märchen, Sagen und bildende Kunst haben das Bild der Hexe typisiert, sowohl als Schreckgestalt (alte Frau mit Buckel, triefenden Augen, roten Haaren, Kopftuch, Stock) als auch als verführerisch jung oder wollüstig reife Frau (meist unbekleidet, mit aufgelösten Haaren). Verbunden mit dem Hexenglauben sind ferner: Flug durch die Luft (meist auf einem Besen), Verwandlung in Tiere, Herbeiführung von Krankheit, Streit, Tod und Naturkatastrophen, esoterische Versammlungen und orgiastische Tanzeinlagen. Der Glaube an die Realität von Hexerei und die gelegentliche Bestrafung von Zauberern und Hexen finden sich in sehr vielen Kulturen und allen Zeiten, während die systematische Verfolgung von Hexen auf drei Jahrhunderte (etwa 1450 bis 1750) und auf das christliche Westeuropa begrenzt ist. (zit. nach „Der große Brockhaus”)

Der Anlass, die Ausstellung „Hexen – Wahn und Wirklichkeit” vom 30.04. bis 21.08.2005 im Schloss Nossen zu zeigen, liegt in der Geschichte des Schlosses begründet. „Amt und Gerichtsbarkeit” sind u. a. Thema in den musealen Räumen des Schlosses.

Auch im Amt Nossen gab es Hexenprozesse. Im Staatsarchiv Leipzig sind Gerichtsakten zu den hier nachweisbaren Hexenprozessen erhalten: Zwischen 1648 und 1709 gab es insgesamt 17 Prozesse.

Die Ausstellungsexponate bieten einen Querschnitt zum Thema Hexen, z. B: Was, wer ist eine Hexe? Hexenverfolgung und Hexenprozesse, Hexenküche, Liebeszauber, die Hexe im Märchen u. a.
Begleitprogramm zur Ausstellung „Hexen – Wahn und Wirklichkeit”:

1. Mai, 15.00 Uhr Sonderführung mit Überraschung durch die Ausstellung

7./8. Mai
„Das große Hexen-Wochenend-Programm”:

7. Mai, 19.30 Uhr
„Wenn die Hexen tanzen” Hexen, Lust und Aberglaube – eine fast völlig ernstzunehmende Einführung in die Anderswelt der Hexen – Geschichten, Lieder und Tänze aus acht Jahrhunderten Tanz und Gesang: Daniela Schwalbe Text: Jana Herold Preis: 10,00 €

8. Mai, 15.00 Uhr
Familiennachmittag
Für die Erwachsenen:
"Gabriele Meissner Hexenkraut und Liebestrank – Magie und Praxis in der Hexenküche" Aberglaube, Vorurteile auf der einen Seite sowie tatsächlich praktiziertes Kräuterwissen andererseits, angereichert mit Rezepten und Kostproben.
Preis: 4,00 €
Für die Kinder
Schlosshexe Esmeralda lädt ein
Preis: 3,00 €
Familienpreis für beide Veranstaltungen:
12,00 €

4. Juni, 19.30 Uhr „Schlossgeflüster”: Gräfin Cosel und die Hexen Neben der Gräfin Cosel (Birgit Lehmann) sind eine Tänzerin und eine „Kräuterhexe” zu Gast. Preis: 12,00 €/10,00 € (Reservierung erforderlich)

14. August, 15.00 Uhr Der Spuk ist fast zu Ende ... ein Familiennachmittag

Gabriele Meissner spricht für die Erwachsenen über „Hexen in Literatur, Malerei und Musik” Preis: 4,00 €
Für die Kinder öffnet die Schlosshexe Esmeralda das große „Hexenmärchenbuch” Preis: 3,00 €
Familienpreis für beide Veranstaltungen: 12,00 €


Die Besonderheit dieser Ausstellung: Hexen, die sich als solche ausweisen können, haben während der gesamten Dauer freien Eintritt zur Ausstellung. Sie können sich auch in einem eigenen „Hexen-Gästebuch” verewigen.

Detaillierte Auskünfte zur Ausstellung erteilt der Museologe Peter Wunderwald, Telefon-Nr.: 03 52 42/5 04 39, Mailadresse: oeffentlichkeit@schloss-nossen.de.

Für Bildberichterstattung besonders geeignet! Fototermine sind bereits ein bis zwei Tage vor Beginn der Ausstellung möglich und können mit Herrn Wunderwald vereinbart werden.

Quelle: schloesserland-sachsen.de