Passend: Urlaub in Iserlohn

Stadt Iserlohn
Nadelmarkt in Barendorf

Stadt Iserlohn

20.03.2009 10:47
Historische Fabrikanlage lädt ein am 28. und 29. März, von 11.00 bis 19.00 Uhr

Iserlohn. Nadeln im Heuhaufen suchen ist anstrengend, aber häufig erfolglos. Beim Nadelmarkt am 28. und 29. März in der Historischen Fabrikanlage Maste-Barendorf, Baarstraße 220 - 226, werden die Besucher nicht lange nach Nadeln oder den mit ihrer Hilfe gefertigten Kunst-Stückchen suchen müssen.

Iserlohn hat bekanntlich eine besondere Beziehung zu diesem alten Kulturgegenstand. Die Nadelherstellung ist eine der ehemals bedeutendsten Produktionsbereiche der städtischen Wirtschaftsgeschichte. Folgerichtig wurde 1987 in Barendorf das Nadelmuseum eröffnet. Der hier dokumentierte industrielle Produktionsablauf der Nadelherstellung zeigt, wie groß der Aufwand war, um Nadeln aller Größen für unterschiedlichste Zwecke zu fertigen.

Iserlohner Nadeln wurden weltweit exportiert. Nicht nur das:1993 begleitete eine Nadelmappe den Astronauten Dr. Ulrich Walter (gebürtiger Iserlohner) auf seinem Weg ins Wetall.

Neben den Entdeckungen im Nadelmuseum werden den Besuchern des Nadelmarktes am Samstag, 28., und Sonntag, 29. März, jeweils von 11.00 bis 19.00 Uhr Handwerke und Kunsthandwerke vorgestellt, deren wichtigstes Arbeitsgerät eben die Nadel ist.

Ein feines Gespür für edles Material stellt die Stickerei unter Beweis. Ob historische Muster oder moderne Entwürfe: Immer fasziniert der kultivierte Umgang mit der Nadel, die unglaubliche Perfektion und Sensibilität in der Wahl der Muster und der Anwendung der Sticktechnik. Hier können Interessierte, wie in allen anderen Bereichen, die Produkte erwerben, aber auch Anleitung zum eigenen Umgang mit Nadel und Faden finden.

Ein bunter und im wahrsten Sinne des Wortes musterhafter Reigen von Designs, Stoffen und Formen führt in die Welt der Patchworker: Kissen, Decken und Dekorationen sind mit fantasievollen Stoffkombinationen hergestellt. Fröhliche und effektvolle Applikationen geben diesen Handarbeiten das typische Aussehen.

Neben edlen Stoffen sind ausgewogene Musterkombinationen Grundlage der Quilts (to quilt = steppen), die mindestens aus drei Lagen bestehen. Eine geschickte Flächenaufteilung und eine überlegte Farbwahl sind sicherlich entscheidend für die Attraktivität dieser Textilstücke. Tagesdecken und Wandbehänge, die in dieser Technik hergestellt werden, geben jedem Raum eine ganz persönliche und unverwechselbare Note. Seit Jahrhunderten wird diese Art der Textilkunst in vielen Ländern praktiziert.

Nicht jedem kurzfristigen Trend unterworfen und daher eher zeitlos präsentieren sich die Teilnehmer aus dem Bereich der individuellen Bekleidung. Aparte Stoffe, geschmackvolles Zubehör und feine Accessoires wie Hüte, Taschen usw. gehören ebenso dazu wie individuelle Schnitte und Entwürfe.
Wie Kleidungsstücke vom Entwurf bis hin zur Fertigung entstehen, werden die Schüler und Schülerinnen des Hönne-Berufskollegs demonstrieren und am Sonntagnachmittag ihre Kreationen anlässlich einer Modenschau vorführen.

Die Ateliers in der Historischen Fabrikanlage sind an beiden Tagen geöffnet. Mehrere Künstler beteiligen sich mit Aktionen und einer Ausstellung zum Thema. Mit von der Partie sind auch die einzige in Iserlohn noch produzierende Öhrnadelfabrik sowie ein Hersteller hochfeiner Scheren aus Solingen.

Zum Ort des Geschehens:
Die Historische Fabrikanlage Maste-Barendorf, eine der bedeutendsten technischen Kulturtdenkmäler Südwestfalens und Ankerpunkt der vor- und frühindustriellen Technikroute WasserEisenLand sowie der Tälerroute der Europäischen Route der Industriekultur, ist Schauplatz des ersten Iserlohner Nadelmarktes.
Das alte Fabrikendorf aus dem frühen 19. Jahrhundert vereint mit seinen Museen und Kunstateliers Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Begriffe wie Bewahren und Sammeln sind selbstredend programmatisch. Hier, wo Altes auf Neues trifft, Industriegeschichte auf der einen und gegenwärtige Kunst und Handwerk auf der anderen Seite, historische Industriearchitektur der Fachwerkbauten und behutsam integrierte moderne Architektur, fügen sich die vermeintlichen Gegensätze zu einem harmonischen Ganzen zusammen.



Die städtischen Museen laden alle Interessierten herzlich ein, sich vom angenehmen Ambiente zu überzeugen und eine kleine Auszeit von Massenprodukten zu nehmen.

Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen gibt es im Stadtmuseum Iserlohn unter der Telefonnummer 02371 / 217-1960/61, per E-Mail: museum@iserlohn.de oder im Internet unter www.museen-iserlohn.de