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Stadt Wertheim
Medea - eine zeitlose Tragödie

Stadt Wertheim

10.02.2009 08:02
Theateraufführung am 17. März

Wertheim. Die Badische Landesbühne Bruchsal zeigt am Dienstag, 17. März, die klassische griechische Tragödie Medea . Die Aufführung beginnt um 19.30 Uhr in der Aula Alte Steige.

Euripides Drama fasziniert seit annähernd 2500 Jahren sein Publikum. Kein anderer Theatertext der Antike wurde im Laufe der Jahrhunderte so oft bearbeitet wie dieser. Die Thematik, die Euripides in seinem bekanntesten Werk aufgreift ist eine universelle. Der Dichter stellt den Menschen und seine Gefühle und Taten in den Mittelpunkt. Dadurch ist der Medea -Stoff noch genauso aktuell wie damals.

Medea verhilft Jason, für den sie in Liebe entbrannt ist, zum Goldenen Vlies und verrät damit ihre Familie. Zusammen mit Jason, der sie zur Frau nimmt, muss Medea aus ihrer Heimat fliehen. Sie lockt ihren Bruder in eine Falle und lässt zu, dass Jason ihn hinterrücks ermordet. In Jasons Heimat beseitigt sie auch seine Feinde und das Paar ist abermals zur Flucht gezwungen. Zusammen mit ihren beiden Söhnen erreichen Medea und Jason Korinth. An diesem Punkt setzt die Handlung von Euripides Tragödie ein.

Jason verlobt sich mit der Tochter des korinthischen Königs Kreon. Medea ist rasend vor Eifersucht und Wut: Er, der ihr so viel zu verdanken hat, kehrt ihr den Rücken und lässt sie, die fremd ist in Griechenland und sich nirgendwohin wenden kann, im Stich. Medea beginnt tödliche Rachepläne zu schmieden und ist bereit sich selbst ins Unglück zu stürzen. Wenn sie Jason an seinem schmerzlichsten Punkt treffen will, muss sie das Unfassbare tun

Euripides (ca. 480 406 v. Chr.) war der jüngste der drei großen griechischen Tragödiendichter. Zwar war er zu Lebzeiten weniger erfolgreich als Aischylos und Sophokles er gewann den großen Dichterwettstreit in Athen nur vier Mal -, doch für seine Nachwelt erlangte er wesentlich größere Bedeutung. Er entmythologisierte die Tragödie, indem er nicht mehr die Götter das Geschehen lenken ließ, sondern den Menschen für sein Schicksal selbst verantwortlich machte. Somit wurde Euripides zum Revolutionär der Tragödie und zum zeitlosesten aller Dichter.

Diese Zeitlosigkeit wird in der Inszenierung von Ulrich Cyran betont. Schließlich sind Medeas Gefühle Liebe, Eifersucht, Verlassenheit, Einsamkeit, Hass allgegenwärtig.

Karten für diese Aufführung gibt es im Vorverkauf in der Buchhandlung Rahn, Telefon 09342/21911 oder per E-Mail: buchhandlungrahn@web.de und an der Abendkasse im Foyer der Aula.