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Klassische Konzerte in Klöstern, Kirchen und Kunstscheunen
Reigen der Stars bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern 2008

Klassische Konzerte in Klöstern, Kirchen und Kunstscheunen

24.05.2008 12:45
Mehr als 100 Konzerte mit renommierten Orchestern, Dirigenten, Solisten und Chören. Mehr als 60 außergewöhnliche Spielstätten: Das sind die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern, die in dieser Form bereits seit 1990 erfolgreich über die Bühnen der Region gehen. Im Vorjahr konnten die Festspiele mehr als 50.000 Besucher begrüßen, was die Veranstaltungsreihe zum drittgrößten Musikfestival Deutschlands macht.

Die Tradition wird auch 2008 weiter wachsen: Zwischen dem 14. Juni und 21. September stehen 105 Veranstaltungen in 70 Spielstätten auf dem Plan. Namhafte Künstler wie Anne-Sophie Mutter, Alfred Brendel, Nigel Kennedy, Julia Fischer oder Martina Gedeck wirken auf den Festspielbühnen. Das im Zeichen von Felix Mendelssohn-Bartoldy und Franz Schubert stehende Eröffnungskonzert am 14. Juni in der Heiligen-Geist-Kirche Wismar wird vom Rundfunksinfonieorchester Berlin unter Leitung von Shao-Chia Lü und dem Solisten Daniel Müller-Schott (Violoncello) gestaltet. Etwas mehr als drei Monate später, am 21. September, beschließt das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin unter Dirigent Ingo Metzmacher die Festspiele in der Neubrandenburger Konzertkirche. Zu den Solisten des dann anstehenden Gustav-Mahler-Abends zählen Jane Irwin (Alt) und Michaela Kaune (Sopran).

Zwischen Eröffnung und Finale liegen Veranstaltungen an Spielorten von A wie Altentreptow (St. Petri-Kirche) bis Z wie Zarrentin (Kloster). Schlösser, Kunstscheunen, Festsäle, Gutshäuser, Freilicht- und Hafenbühnen unterstreichen die atmosphärische Vielfalt. Und wie in jedem Jahr kommen zu altbewährten und ehrwürdigen Spielstätten wie in dem Schloss Ulrichshusen oder dem Kloster Dargun zahlreiche Festival-Neulinge als Aufführungsstätten hinzu.

Und auch bei den mitwirkenden Künstlern gibt es ein A bis Z:
So eröffnet der junge Countertenor Yosemeh Adjei den Reigen, während am Ende der langen Liste der Mitwirkenden einer der gegenwärtig führenden Violinisten, Nikolaj Znaider, steht. Zentraler Künstler der 19. Festspielsaison ist als "Preisträger In Residence" der Cellist Daniel Müller-Schott. In insgesamt zwölf Konzerten präsentiert der 31-Jährige etliche seiner Mentoren, Lehrer, Kammermusikfreunde und Werke, die ihn seit langem beschäftigen und mit den Festspielen verbinden.

Neben den Residence-Konzerten stehen die Festpiele 2008 vor allem im Zeichen eines Themas mit Bezug zu Mecklenburg-Vorpommern: Unter dem Titel "Musikalische Wege zur Backsteingotik 2008 - Knabenchöre international" gastieren international renommierte Knabenchöre in bedeutenden Backsteingotik-Kirchen des ganzen Landes. Zu insgesamt 13 Konzerten werden unter anderem die Wiener Sängerknaben (25.6. Schwerin), der Philadelphia Boys Choir (4.7. Demmin), der Thomanerchor Leipzig (9.7. Sternberg) und der Oxford Boys Choir (18.7. Bergen auf Rügen) erwartet.

Einige der Stars feiern ihr Festspieldebüt und zugleich ihren Abschied von den Bühnen der Welt wie etwa der Pianist Alfred Brendel, der am 27. Juli in Neubrandenburg eines seiner letzten Konzerte überhaupt spielen wird. Ebenso verabschiedet sich das Beaux Arts Trio nach 50-jährigem Bestehen mit einem Konzert in Ulrichshusen von der Bühne (31.8.). Spielort für etliche Festspiel-Debütanten ist auch das Landgestüt Redefin bei Ludwigslust. Erstmalig dorthin und zu den Festspielen kommt als aufstrebender Vertreter der Dirigentenszene Gustavo Dudamel mit seinem Gothenburg Symphony Orchestra (9.8.), fünf Wochen später folgt Daniel Harding mit dem London Symphony Orchestra (6.9.). Darüber hinaus geben Künstler wie Fazil Say, Ivo Pogorelich oder Michaela Kaune sowie die Schauspieler Martina Gedeck, Peter Lohmeyer, Thomas Fritsch und Ilja Richter ihre Festspiel-Debüts. Und: Zwei Jahre nach seinem ersten Konzert in MV kehrt der als "Teufelsgeiger" bekannt gewordene Engländer Nigel Kennedy zurück: Im Land Fleesensee präsentiert er "A Night With Nigel Kennedy", wobei er den Weg von Klassik bis Jazz abschreitet.

"Die Festspiele passen hochklassige Musik in einen wunderbaren landschaftlichen Rahmen ein. Mit ihrer Ausstrahlung kurbeln sie den Kulturtourismus in Mecklenburg-Vorpommern an - mehr als die Hälfte der Besucher kommt von außerhalb des Landes", unterstreicht Mathias Löttge, Präsident des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern, die Bedeutung für das Land.