Alpen(T)raum
Nachhaltig und barrierefrei Reisen in den Alpen

Alpen(T)raum


30.09.2022 11:51
Barrierefreiheit beim Reisen ist kein einheitlicher Begriff. Vielerorts wird er unterschiedlich genutzt. Im Kern bedeutet er aber immer, dass Reisen für alle möglich sein soll und Barrieren aller Arten aus dem Weg geräumt werden. Auch das gehört zu Nachhaltigkeit beim Reisen dazu.

Titelbild: Hotel Bella Vista Zermatt: barriefreies Zimmer
© Hotel Bella Vista Zermatt


Der Alltag und die Umgebung, in der wir leben und reisen, ist größtenteils nicht auf Menschen mit Behinderung ausgelegt. Das heißt, wo sie hingehen, stoßen sie auf Hindernisse wie Treppen, kontrastarme Beschriftungen oder fehlende Hinweistöne und Leitsysteme. Wir stellen heute Green Pearls® Partner vor, die Menschen mit Behinderung einen entspannten und möglichst selbstständigen Urlaub ermöglichen. Außerdem verraten die Partner Ausflugsziele in ihrer Umgebung, die barrierefrei erlebt werden können.

Barrierefreier Wander- und Wellnessurlaub im Berchtesgadener Land


Unter dem Motto „Nationalpark für alle" bietet der Nationalpark Berchtesgaden ein einzigartiges Naturerlebnis für alle Reisenden. Besonders im Klausbachtal wurden bereits viele Punkte des Modell-Management-Plans der Regionalverwaltung umgesetzt, der die Barrierefreiheit der Nationalparks vorantreiben soll. Zahlreiche Wanderwege ziehen sich durch das Tal, die fast vollständig mit einem Rollstuhl befahrbar sind. Stichwege sorgen dafür, dass Menschen die Rundwege individuell anpassen können. Alle knapp 200 Meter laden Bänke zum Verweilen und Pausieren ein und Viehroste sind mit Übergangsblechen konzipiert.

Ein besonderes Highlight ist die barrierefreie Hängebrücke über den Klausbach und die rollstuhlgerechte Aussichtsplattform am Gelände der Wildfütterung. Im Angebot sind unter anderem auch spezielle Führungen für Menschen mit Geh-, Seh- oder Hörbeeinträchtigung. Im Sommer verkehrt außerdem ein öffentlicher Niederflur-Bus im Tal, der auch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten anfährt.

Nachhaltige und barrierefreie Hotels im Berchtesgadener Land


Barrierefrei übernachten im Klosterhof – Alpine Hideaway & Spa


Ausgezeichnet mit dem Siegel „Barrierefrei für Menschen mit Gehbehinderung" bietet das Hotel Klosterhof – Alpine Hideaway & Spa eine nachhaltige Übernachtungs- und Wellnessmöglichkeit für Reisende mit eingeschränkter Mobilität.

Zwei Zimmer sind vollständig barrierefrei und bis auf wenige Ausnahmen im Spa-Bereich können Gäste alle öffentlichen Bereiche uneingeschränkt betretet oder mit dem Rollstuhl befahren. Dazu gehört auch, dass die Tische im Restaurant unterfahrbar sind.

Ausflugstipp vom Klosterhof:
„Die Schifffahrt auf dem Königssee." Bitte beachten: Der Einstieg ist nicht mit dem Rollstuhl befahrbar. Das Schiffspersonal hilft aber gern.



Rundum wohlfühlen im Berghotel Rehlegg


Die 25 Zimmer des Gästehauses im Berghotel Rehlegg sind zwar nicht als barrierefrei gekennzeichnet, können aber von Menschen mit Behinderung mit Hilfe einer Begleitperson bewohnt werden. Im Bad finden sich ebenerdige Duschen und Aufzüge machen auch die oberen Etagen zugänglich.

Ausflugstipps vom Berghotel Rehlegg:
„Viele Attraktionen in Berchtesgaden bzw. dem Berchtesgadener Land sind auch barrierefrei! Dazu gehören die Jennerbahn, Schiffstouren auf dem Königssee, das Haus der Berge, das Kehlsteinhaus, die Watzmann Therme, die Hängebücke am Klausbachhaus, die Enzianbrennerei Graßl, der Rundweg um den Hintersee oder der Dorfweg Ramsau mit Kurgarten und Gradierwerk."

Barrierefrei Reisen im Allgäu


Im HUBERTUS Mountain Refugio sind die 46 Zimmer des Mountain Nest ebenerdig gelegen. Die oberen Etagen können die Gäste mit einem Aufzug erreichen. Sollten die vielen Geräusche und Lichter im Hotelrestaurant Probleme bereiten, was zum Beispiel bei hypersensiblen Menschen der Fall sein kann, ist das auch kein Grund zur Sorge. Der Reizüberflutung können diese Gäste entgehen, indem sie die Mahlzeiten direkt auf das Zimmer bestellen. Ein Anruf beim Room-Service genügt.

Ausflugstipps vom HUBERTUS Mountain Refugio:
„Wir empfehlen die Nebelhornbahn in Oberstdorf. Das ist der höchste Gipfel im Oberallgäu mit einer neuen Seilbahn. Hier gibt es einen großen Aussichtspunkt mit Restaurant an der Bergstation. Zudem sind einige Wege breiter ausgebaut und mit Rollstuhl befahrbar. In Oberstdorf steht außerdem die Skiflugschanze. Hier gibt es wöchentliche barrierefreie Führungen durch die Anlage."

Reisen in der Schweiz: Barrierefrei und nachhaltig


„Ein Ausflug auf den Gornergrat ist immer etwas sehr Beeindruckendes", erzählt Fabienne Anthamatten vom Hotel Bella Vista in Zermatt. In dem kleinen nachhaltigen Hotel ist eines der Zimmer vollständig barrierefrei eingerichtet. Auch der Frühstücksraum ist ohne Hindernisse von Menschen mit Gehbeeinträchtigung erreichbar. Das Personal ist geschult und aufmerksam, sodass immer jemand zur Stelle ist, sollte Hilfe oder Unterstützung notwendig sein.

Ausflugstipp vom Hotel Bella Vista Zermatt
Auf den Gornergrat geht es mit dem Zug auf 3100 Meter über den Meeresspiegel. Die ganze Zeit ist das Matterhorn im Blick und von oben hat man einen grandiosen Blick über die 4000er und die Gletscher der Region. Der Zug hat Niederflurwaggons, die leicht mit Rollstuhl befahrbar sind und barrierefreie Toiletten stehen auf dem Gipfel zur Verfügung.

Inklusiv, nachhaltig, barrierefrei


Ein Vorreiter für Inklusion und Barrierefreiheit ist das Green City Hotel Vauban in Freiburg am Rande des Schwarzwaldes. Menschen mit und ohne Behinderung arbeiten hier gleichberechtigt zusammen, sodass Barrierefreiheit im Arbeits- und Hotelalltag eine Selbstverständlichkeit ist.

Am Rand des nahezu autofreien und autarken Stadtteils Vauban gelegen, hat sich das Green City Hotel außerdem von Grund auf der Nachhaltigkeit verschrieben. Dazu gehören eine begrünte Fassade, die Photovoltaikanlage auf dem Dach und enge Partnerschaften mit regionalen (Inklusions-)Betrieben.

In Freiburg werden verschiedene barrierefreie Stadttouren angeboten. Touren können individuelle zusammengestellt werden oder man entscheidet sich für eine thematische Stadtführung, zum Beispiel zur Kunstgeschichte oder zu Freiburger Sagen und Legenden.

Nachhaltig Reisen sollte für alle möglich sein. Die Green Pearls® Partner gehen als Vorbild voran, in dem sie nicht nur ihre Umweltbilanz im Blick haben, sondern auch die Reisenden mit und ohne Behinderung.
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