Radwegprobleme am R4 gelöst? –
Verbesserungen in Teilbereichen in Sicht

11.08.2010 16:31
Zierenberg/Schauenburg/Habichtswald. Der längste hessische Radfernweg, der
R4, verläuft über eine Strecke von 415 Kilometern von Bad Karlshafen bis
nach Hirschhorn am Neckar. Er durchquert den Landkreis Kassel längs der
Diemel und der Warme und führt über Wolfhagen und Naumburg in den
Schwalm-Eder-Kreis. "Der R 4 führt durch eine der schönsten Landschaften im
Kreis," ist sich Kreispressesprecher Harald Kühlborn sicher. Allerdings
mangelte es in der Vergangenheit gerade im Warmetal an einer überzeugenden
Streckenführung. "Der Kreistag hatte den Kreisausschuss aufgefordert zu
prüfen, welche Maßnahmen getroffen werden können, um die Attraktivität des
Radweges zu steigern", berichtet Kühlborn weiter. Zurzeit verlaufe die
Routenführung zwischen Liebenau und Schauenburg zu einem großen Teil auf den
Landstraßen 3211 und 3220. Die kurvenreiche Straßenführung bringe für
Radtouristen immer wieder Sicherheitsprobleme.

Eine Überprüfung möglicher Alternativen zur bisherigen Routenführung
zusammen mit den beteiligten Kommunen, dem Amt für Straßen und
Verkehrswesen, dem Landesbetrieb HESSEN-FORST und der Polizei habe ergeben,
dass zumindest für Teilbereiche eine Verbesserung erreicht werden kann.

Eine Problemlage am R4 ergibt sich am Gut Laar. Kühlborn: "Der Gutsbesitzer
bemängelt zu Recht, dass Radfahrer sein Betriebsgelände mit hoher
Geschwindigkeit durchfahren oder sich auf seinem Privatgelände aufhalten".
Die Durchfahrt des Geländes soll nun durch Beschilderung und Markierung
eindeutig geregelt werden. "Außerdem wird ein Rastplatz für Radfahrer vor
der Mühle Laar eingerichtet", kündigt der Kreispressesprecher an. Im
Gegenzug dafür gestattet der Gutsbesitzer, dass die Route des R4 künftig
über in seinem Besitz befindlichen etwa 2,5 Kilometer langen Wirtschaftsweg
zwischen den Gütern Laar und Rangen verläuft. "Damit sind die Radfahrer
runter von der Landstraße und auch den Interessen des Gutsbesitzers konnte
entgegengekommen werden", kommentiert Kühlborn.

In südlicher Richtung nach Zierenberg verläuft ein nicht befestigter
Wirtschaftsweg parallel zur L 3220. Kühlborn: "Hier haben wir erreicht, dass
dieser Weg eine wassergebundene Decke erhalten soll, sodass er gut für
Radfahrer zu nutzen sein wird und sie hier nicht mehr auf der Straße fahren
müssen".

Schwieriger gestaltet sich der radtouristische Ausbau in nördlicher Richtung
ab Laar. Hier mangelt es schlicht an fahrradgeeigneten Wegen oder solchen,
die man zu Radwegen umbauen könnte, so der Pressesprecher weiter. Außerdem
ist die Gegend durch die vielen Hügel auch topografisch nicht gut zum
Radfahren geeignet. Als nächstes werde daher überprüft, ob es möglich ist,
vom Besitzer des Gutes Hohenborn und dem Landwirt nördlich des Gutes Flächen
zu erwerben, um einen Radweg parallel zur L 3220 auch in nördlicher Richtung
anzulegen. Kühlborn: "Hier ist für den Herbst ein Gespräch mit der Stadt
Zierenberg und den betroffenen Eigentümern vorgesehen".

Auch im Abschnitt zwischen Schauenburg und Habichtswald steht die Verlegung
der Radfahrerroute weg von der L 3211 auf der Tagesordnung. Auch hier
besteht die Möglichkeit, einen bereits vorhandenen Wirtschaftsweg zum neuen
Radweg zu machen. Es müsste dann aber ein neuer Wirtschaftsweg angelegt
werden. "Ob wir die ins Auge gefasste Lösung umsetzen können, ist noch nicht
endgültig geklärt - wir hoffen jedoch, dass der R4 für die Fahrradsaison
2011 attraktiver gestaltet werden kann", so der Pressesprecher abschließend.
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