9. Internationales TschirgArt Jazzfestival Imst
Vom 12. bis 19. Mai lädt der Art Club Imst zum 9. Int. TschirgArt Jazzfestival in die Veranstaltungshalle Glenthof

04.05.2011 13:50
Das Programm ist heuer breit gefächert: Helge Schneider oder Blues-Legende Johnny Winter geben sich ebenso die Ehre wie Nigel Kennedy & Band, die erstmals in Tirol gastieren. Beginn der Konzerte ist jeweils um 20 Uhr. Der Vorverkauf läuft in allen Raiffeisenbanken und Ö-Ticket. Alle Infos unter www.artclubimst.at.

Das Festival wird wieder eröffnet mit einem „Tiroler Tag“. War es letztes Jahr Florian Bramböck, so ist heuer der Tiroler Pianist Stefan Costa als Kurator für den Eröffnungsabend am Donnerstag, 12. Mai verantwortlich. Dieser wird u.a. im Memoriam Werner Pirchner stehen, dessen Todestag sich heuer zum 10. Mal jährt. Auftreten werden u.a. das 14köpfige Tschirgart Orchestra, das Assoziationen zum „Halben Doppelalbum“ von Werner Pirchner spielt, die junge Formation High Five und Pianist Christian Wegscheider mit seiner Band.

Am Samstag, 14. Mai, kommt dann eine der letzten noch lebenden Blues-Legenden nach Imst: Johnny Winter. Einen Johnny Winter muss man der mittleren und älteren Generation nicht mehr vorstellen. Der jüngeren Generation sei er als Vater des Blues-Rock empfohlen. Winter war über Jahrzehnte der einzige von schwarzen Bluesmusikern anerkannte Weiße. Die Sparte Texas-Blues würde es ohne diesen Musiker vielleicht gar nicht geben. Sein Stil prägte Künstler wie Stevie Ray Vaughan, Rory Gallagher, Walter Trout, Michael Katon, Popa Chubby, Kenny Wayne Shepherd, Jonny Lang und wohl auch einwenig Jimi Hendrix - sie alle gehör(t)en zum Typus des Rock-beeinflussten Blues-Musikers, dessen Spielweise in seiner Tradition steht. Johnny Winter zählt laut aktueller Umfrage in den USA heute noch zu den gefragtesten Künstlern seines Genres. Derzeit ist Johnny Winter - nach schwerer Krankheit - wieder in guter Verfassung, und auch bei seinen Konzerten ist seine Spielweise auf höchstem Niveau garantiert. Sein letztes Album "I’m A Bluesman“ brachte dem 66-jährigen Winter sogar eine Grammy-Nominierung ein und erreichte den Status der bestverkauften Blues-Produktion des Jahres. Als support für diesen Abend wurde die Band BLUESPUMPM engagiert, ein österreichisches Urgestein in Sachen Blues. Die Band rund um Johann „Zappa“ Cermak feiert heuer ihr 35. Bühnenjubiläum.

Am Sonntag, 15. Mai, laden Hermann Delago und die Stadtmusik Imst unter dem Titel „iMstrumental“ zum Frühjahrskonzert im Rahmen des Jazzfestivals. Auch Delago wird dem berühmten Tiroler Komponisten Werner Pirchner Tribut zollen und mit der Stadtmusik ein spezielles Stück einstudieren, das mit mehreren Gastmusikern vorgetragen wird.

Der große Höhepunkt folgt am Mittwoch, 18. Mai: Nigel Kennedy & Band gastieren erstmals in Tirol. Von Konventionen und Schubladendenken hält Tausendsassa Nigel Kennedy rein gar nichts. Der britische Geiger kämpft beherzt und mit großem Erfolg gegen die starre Trennung zwischen E und U. Er spielte Klassik im Punk-Outfit und katapultierte Vivaldis «Vier Jahreszeiten» in die Hitparade. Doch das klassische Repertoire alleine ist zu klein für Kennedys unermesslischen musikalischen Appetit - seine zweite große Liebe gilt dem Jazz, in dessen Geheimnisse er von keinem Geringeren als Stéphane Grappelli eingeführt wurde. Im Anschluss an eine All-Star-Session für das Label Blue Note, an der u.a. Ron Carter, Jack DeJohnette und Joe Lovano teilnahmen, gründete Kennedy ein eigenes Jazz-Quintett mit jungen Musikern aus Polen. Für diese Band hat der Teufelsgeiger eine ganze Reihe eigener Stücke geschrieben, die sich durch gewagte Stil-Mixturen auszeichnen - hin und wieder knüpft er sich allerdings auch einen Jazz-Evergreen vor. Und als besondere Herausforderung sieht er den Blues. Hier kann man schon gespannt sein, wie Nigel Kennedy an diese Stilrichtung herangeht. Nigel Kennedy kommt mit Quartett und drei Streichern zum Konzert nach Imst.

Der Ausklang des Festivals am Donnerstag, 19. Mai, ist eine Angelegenheit für Helge Schneider. Nachdem der Entertainer in der letzten Spielzeit eine erstklassige DVD aufgenommen hat, brauchte er zunächst einmal eine lange Pause, in der er mal genug Zeit hatte, um mit seinem Pferd spazieren zu gehen, selbst geangelte Goldfische lecker zuzubereiten und einen Erfolgsroman schreiben zu wollen. „Das Fernsehgucken bedeutet mir nicht so viel, nur Columbo. Die Kochsendungen sind nur für Spezialisten, da wird einem schlecht.“ Helge tut in seiner Freizeit am liebsten rein gar nichts. Doch zwischendurch hat er plötzlich einen Anfall: Ein neues Lied, ein Besuch bei „Meerschweinchen in Not“, und so kam es auch, dass er die Idee hatte, im Jahr 2011 wieder an seine alten Erfolge anzuknüpfen (es gibt reis, telefonmann, katzeklo, yesterday) auf Tournee zu gehen, mit Freunden zu speisen, Slips einzukaufen, also wie immer. Das neue Programm nennt sich „Buxe voll“ – Helge, willkommen in Imst!
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