Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)

Die Traditionelle Chinesische Medizin umfasst mittlerweile fast 3000 Jahre der praktischen Heilerfahrung Chinas. Das gesammelte und überlieferte Behandlungs- und Gesundheitswissen wird unter diesem Begriff zusammengefasst. Die traditionellen Bestandteile Heilkräutertherapie, Akupunktur, Tuina, Qi Gong und Diätik konnten samt ihrer Methodik erfolgreich gegen eine ganze Anzahl von Erkrankungen eingesetzt werden, konnten jedoch hinsichtlich schwerer Krankheiten und Epidemien nicht brillieren. Zu einem großen Teil lag das daran, dass das anatomische Verständnis der westlichen Welt zu operativen Zwecken der chinesischen Philosophie verschlossen blieb. Dadurch verlor die TCM ihren Stellenwert, die wissenschaftlichen Methoden des Westens gewannen mehr und mehr an Einfluß. In den 50iger Jahren erlebten die traditionellen Methoden einen großen Aufschwung bedingt durch die Förderung mittels der kommunistischen Regierung. Die TCM wurde um eine Vielzahl von Praktiken u.a. Akupunktur, Akupressur, Moxibustion, Chiropraxis, Massage, Meditations -und Bewegungstechniken und die 5 Elemente Ernährung ergänzt und wird heute in Verbindung mit der wissenschaftlichen Medizin gelehrt und praktiziert. Beide Systeme in Einklang zu bringen ist aufgrund der unterschiedlichen Denkmodelle unmöglich. In der TCM wird der Mensch stets als eine Einheit aus Körper und Seele gesehen, Beschwerden stets unter diesem Zusammenhang behandelt. Die reibungslose Funktion von Organen, Knochen und Muskeln ist weniger relevant für einen gesunden Organismus denn das störungsfreie Fließen der Lebensenergie Qi. Der Mensch lebt im Wechselspiel zweier Kräfte dem Yin, als passives, ruhiges und eher feminines Element und dem Yang, der aktiven und maskulinen Komponente. Beide schaffen die dritte Kraft, die Lebensenergie Qi, welche im Falle eines harmonischen Verhältnisses von Yin und Yang störungsfrei durch die Energiebahnen des Körpers, die sogenannten Meridiane, fließen kann. Bei einer längerfristigen Unverhältnismäßigkeit von Yin und Yang kommt es zu Blockaden im Energiefluß, was Krankheiten begünstigt. Die Heilung besteht nun im Prinzip des Energieausgleichs. Da wo sie fehlt wird sie zugegeben, wo sie überwiegt, wird sie abgeleitet. Zentrum der TCM ist die Kräuterkunde. An die 4000 Heilkräuter aber auch tierische Produkte und Mineralien kommen zur Anwendung. Wahrscheinlich ist ein eintretender Heilungsprozeß der vielerorts durch konventionell-wissenschaftliche Methoden noch angezweifelten, TCM dadurch zu begründen, das ihre Praktiken den Selbstheilungsprozeß stimulieren.

Die therapeutischen Reize von beispielsweise der Akupunktur können, wenn sie auf ein Symptom treffen, eine sog. Erstverschlimmerung hervorrufen, welche eine, den Selbstheilungsprozeß in Gang setzende, Gegenregulation begünstigen.
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