Schrothkur

Der Fuhrmann J. Schroth entwickelte vor circa 150 Jahren die nach ihm benannte Schroth-Kur. Das Prinzip dieser speziellen Fastenmethode stellt ein innerlicher sowie äußerlicher Entgiftungsprozess dar, welcher durch eine Kombination aus Heilfasten und der äußerlichen Anwendung von dampfbadähnlichen Bedingungen bewirkt werden soll. Der spezielle Speiseplan schreibt größtenteils trockene Brötchen mit einer gelegentlichen Erweiterung durch Getreidebrei und Gemüse vor. Weiterhin ist die 3-4 Wochen währende Kur mit einer rigerosen Verminderung der Flüssigkeitszufuhr verbunden. Gerade dieser Punkt deckt sich keinesfalls mit neueren Erkenntnissen der Ernährungswissenschaft und ist in seiner Durchführung nicht zu verantworten. Auch die Empfehlung, an sog. "Trinktagen" Wein zu sich zu nehmen ist vollkommen inakzeptabel. Die Theorie ist in dieser Form nicht haltbar, da gerade bei ausreichender Flüssigkeitszufuhr eine natürliche Entgiftung des Körpers über Nieren, Haut und Lungen erfolgt. So muss von einer mehrwöchigen Durchführung dieser Kur dringend abgeraten werden denn mit Mängelerscheinungen an Eiweiß, Vitaminen und Mineralien ist zu rechnen. Die Schroth-Kur wird heute in abstrahierter Form in verschiedenen Sanatorien und Kurkliniken angeboten und unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt. Bei Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gicht, Erkrankungen der Verdauungsorgane und Rheuma kommt diese Kur zum Einsatz, eine Gewichtsreduktion ist lediglich Begleiterscheinung.
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