Heilfasten

In spiritueller Hinsicht hat das Fasten eine reinigende Wirkung, ist Opfer und Buße. In den Religionen dieser Welt ist das Fasten ein Ritual um leiblichen Verlockungen zu entsagen um sich statt dessen ganz auf seinen Geist und seine Seele zu konzentrieren. Dieser zeitlich begrenzte Nahrungsverzicht hat eine uralte Tradition und geht auf den "Vater der Heilkunde" Hippokrates zurück. Heutiges Heilfasten wird vielmehr unter medizinischen Gesichtspunkten angewandt. Es kommt bei Krankheitsbildern des krankhaften Übergewichts, Rheuma , Leber-, Darm- und Hauterkrankungen zum Einsatz, ist aber auch gut geeignet um eine kurzfristige Gewichtsreduktion herbeizuführen. Die Aufnahme von Flüssigkeit steht beim Fasten im Vordergrund, der Aufnahme von Nahrungsmitteln wird gänzlich entsagt. Steht keine ausreichende Nahrungsenergie mehr zur Verfügung stellt der Organismus auf den sogenannten Hungerstoffwechsel um. Der Körper verbraucht weit weniger Kalorien und bedient sich der Kohlenhydratreserven von Muskeln und Leber. Nachdem diese Reserven erschöpft sind muß jedoch eine weiterführende Energieversorgung des Gehirns gewährleistet sein. Das erfolgt durch den Abbau der Eiweiß und Fettreserven. Anzeichen für die dabei anfallenden Ketonkörper (Säuren, Azeton) sind unangenehmer Mund -und Körpergeruch. Wird die Fastenzeit zu lange ausgedehnt kann es zu einem gefährlichen Abbau von Muskeleiweiß, beispielsweise aus dem Herzen, kommen. Schwächeanfälle und Kreislaufprobleme können allerdings auch schon früher Begleiterscheinungen sein. Aufgrund dieser Tatsache ist ein Fasten unter ärztlicher Obhut empfehlenswert. Längeres Fasten setzt Endorphine und Serotonin (Glückshormone) frei, die das Hungern erleichtern und die Stimmung aufhellen. Im Ergebnis ist das Fasten zur Gewichtsreduktion ungeeignet wenn nicht eine langfristigeNahrungsumstellung im Anschluß an die Hungerperiode folgt. Durch eine ärztliche Diagnose veranlaßtes Fasten kann jedoch Teil einer Therapie sein, wenn Ernährungs -und Verhaltensprogramme und verhaltenstherapeutische Ansätze die Fastenperiode begleiten.
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