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Johannes Brahms – „Ein deutsches Requiem“:
Eine Ausstellung zur Aufführungsgeschichte in Tönning

14.09.2010 14:12
Die Ausstellung, die ab 2. Oktober im Tönninger Hotel Miramar zu sehen ist, beleuchtet mit einer umfangreichen Zahl von Exponaten die mehr als 140jährige Aufführungsgeschichte von Johannes Brahms (1833 – 1897) erhabenen Werk „Ein deutsches Requiem“. Traditionell wird es in Hamburg, der Geburtsstadt von Brahms, seit 1906 als sog. Bußtagskonzert aufgeführt.
Dieter Feldtmann, Mitglied der Hamburger Brahmsgesellschaft, hat zu der Geschichte dieser Hamburger Bußtagskonzerte eine Ausstellung konzipiert, die sich mit den verschiedenen Epochen, den Dirigenten, Solisten, Aufführungsorten und natürlich den musikalischen Interpretationen des Requiems beschäftigt und sie anhand von historischen Dokumenten veranschaulicht.
Es trifft sich, dass am 10.10.2010 ebendieses Stück in der Laurentius-Kirche Tönning vom Probstei-Kantatenchor Eiderstedt und der Hamburger Camerata unter der Leitung des Kreiskantors Christian Hoffmann dargeboten wird. Eine perfekte Ergänzung zweier sich gegenseitig befruchtender Veranstaltungen.
„Ein deutsches Requiem“ (op. 45) durchlebte - auch noch nach seiner Uraufführung am Karfreitag, dem 10. April 1868, im Bremer Dom – mehrere Überarbeitungsphasen und brach erstmals mit der Tradition eines Requiems, das bis dahin als reine Totenmesse verstanden wurde. Brahms stellt jedoch nicht die Verstorbenen in den Mittelpunkt, sondern die trauernden Hinterbliebenen: ihnen, also den Lebenden, Trost zu spenden, war der Ansatz des Komponisten.
Seinen profunden Bibelkenntnisse ist es zu verdanken, dass Brahms für den Text explizit Stellen aus dem Neuen und Alten Testament auswählen konnte, die sich mit den Themenkomplexen „Trost für die Trauernden“, „Linderung des Schmerzes“ bis hin zur Anerkennung des Todes als Teil des Lebens beschäftigen. Und er tat dies auf Deutsch; für damalige Verhältnisse ein Wagnis, denn bisher folgte ein Requiem streng dem lateinischen Text der katholischen Liturgie.
Die in der Ausstellung dargestellte Geschichte der Hamburger Bußtagskonzerte ist, obwohl sie vorwiegend auf Hamburg ausgerichtet ist, dennoch ein Spiegel der gesamten Brahms-Requiem-Rezeption der letzten 100 Jahre. Nicht nur für Musik- und Brahmsliebhaber ist es spannend, zu verfolgen, wie die unterschiedlichen Interpretationen und Aufführungsarten ein Werk beeinflussen können und wie unterschiedlich es von Publikum und Kritik aufgenommen wird.
1897 schrieb ein Rezensent der „Hamburger Nachrichten“: „Das deutsche Requiem wird wahrscheinlich jenes Werk sein, mit dem Brahms in die kommenden Jahrhunderte hinüberlebt“. Mit dieser Prognose behielt er recht; die Uraufführung machte Brahms quasi über Nacht berühmt und der bis heute ungebrochene Erfolg des Stücks liegt sicher daran, dass die Einfühlsamkeit des Stückes wie kaum ein anderes beweist, dass Musik tröstend wirken kann.
Die Ausstellung wird ergänzt durch einige künstlerische Interpretationen der KUKI-Kinder, die unter der Anleitung der Kunstpädagogin Regina Janzen entstanden sind.

Eröffnung: 2.10.2010, 17 Uhr; im Anschluss besteht die Möglichkeit, das 3-Gänge-Menü „Essen wie Brahms“ im Restaurant Windrose zu genießen (Reservierung unter: 04861-9090)

Einführung in die Ausstellung: Prof. Dr. Karl-Heinz Reinfandt (Musikwissenschaftler, Universität Kiel)
Musikalische Begleitung: Christian Hoffmann und Asmus Winter.
Dauer der Ausstellung: 2.10.2010. – 21.11.2010
Öffnungszeiten: tägl. 8.00 Uhr bis 23.00 Uhr.
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