Passend: Urlaub in Wertheim

Was ist, das ist auch darstellbar
Werke von August und Josef Futterer

05.11.2009 14:34
Wertheim. Am kommenden Dienstag wird um 17.30 Uhr die neue Winterausstellung
im Grafschaftsmuseum eröffnet. Sie ist in diesem Jahr den aus Mondfeld
stammenden Künstler-Brüdern August (1865-1927) und Josef (1871-1930)
Futterer gewidmet, die um 1900 in München großes künstlerisches und
gesellschaftliches Ansehen erlangten. Den Wertheimern schon lange bekannt
sind die humorvollen und detailreichen Federzeichnungen August Futterers für
die Meggendorf Blätter, in denen oftmals Personen aus Mondfeld aber auch
Szenen aus dem Münchner Umfeld dargestellt werden. Bei der aktuellen
Ausstellung soll auch der jüngere Bruder Josef, der in Münchener
Künstlerkreisen um Lion Feuchtwanger, Waldemar Bonsels und Alexander Roda
Roda verkehrte, erstmals umfassend gewürdigt werden. Zu den Erwerbungen des
Historischen Vereins der letzten Jahre wurde dem Grafschaftsmuseum
kurzfristig noch eine umfangreiche Privatsammlung überlassen, die Josef
Futterers künstlerische Bandbreite seiner Gemälde im impressionistischen
Stil deutlich macht. Schon Hugo von Tschudy, Leiter der Pinakothek, Karl von
Piloty, Leiter der Akademie und die Maler Franz von Defregger und Adolf von
Menzel gehörten zu seinen Bewunderern.
In ihren literarischen Erinnerungen an Schwabing um 1900 haben ihn
Schriftsteller wie Erich Mühsam als originelle Erscheinung innerhalb der
Münchener Künstlerszene verewigt. Nicht nur als Maler, sondern auch als
einen der besten Mundharmonikaspieler seiner Zeit haben ihn Puccini, Caruso
und Henry Ford verehrt – letzterer schenkte ihm eine goldene Mundharmonika.
Zur Ausstellungseröffnung begrüßen Oberbürgermeister Stefan Mikulicz und
Museumsleiter Dr. Jörg Paczkowski. Dr. Ludwig Braun stellt in seiner
Einführung die Futterer-Brüder vor. Im Anschluss geht Dr. Constanze
Neuendorf-Müller auf das künstlerische Umfeld in München ein.
August Futterer1865 am 10.5. in Mondfeld bei Wertheim geboren1881-4
Ausbildung an der Kunstgewerbeschule, dann Kunstakademie in
München1893 Tätigkeit für die Meggendorfer Blätter beginnt1912 Ernennung
beider Brüder zu Ehrenbürgern von Mondfeld, wohin sie weiterhin
regelmäßig zurückkehren und eine Stiftung einrichten1927 am 20.5. in
München gestorben
Josef Futterer1871 am 12.2. in Mondfeld bei Wertheim geboren1885
Übersiedlung nach München, wo ihn Franz von Defregger an der Akademie
ablehnt, weil er hier nichts mehr lernen kann1895 Adolf von Menzel erbittet
sich ein Bild im Tausch gegen zwei seiner Bilderum 1900 Arbeiten für
Meggendorfer Blätter, Jugend, Simplicissimus Zahlreiche Künstlerporträts
(u. a. Feuchtwanger, Roda Roda)1911 Ankauf eines Gemäldes durch die
Pinakothek München1923 Übersiedlung nach Berlin, Kontakt zu Liebermann und
Beitritt zur Berliner Secession1927 Rückkehr nach München1930 am 20.
2. in München gestorben
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 10 -12 Uhr und 14.30 bis 16.30 Uhr,
Samstag 14.30 bis 16.30 Uhr, Sonn- und Feiertag 14 bis 17 Uhr