Mehr Urlaub für weniger Geld
Über 70 Prozent der Deutschen wollen 2010 wieder in Urlaub fahren

20.10.2009 16:35
Die Reiselust der Deutschen ist ungebrochen – Aktuelle Befragung des ADAC Reisemonitors signalisiert positive Prognosen für das Reisejahr 2010

Die anhaltende Wirtschafts- und Finanzkrise sowie eine drohende Zunahme der Arbeitslosigkeit kann den Bundesbürgern die Lust auf den Urlaub nach wie vor nicht verderben. Nach der neuesten, repräsentativen Umfrage des ADAC sind 70,6 Prozent entschlossen, im kommenden Jahr eine längere Urlaubsreise zu buchen. 58,5 Prozent der befragten Mitglieder planen sogar, in der zweiten Jahreshälfte 2009 noch in Urlaub zu fahren oder eine weitere Reise zu unternehmen.

Demnach wird das Reiseverhalten stark von der persönlichen wirtschaftlichen Lage beeinflusst. So haben sich nur 28 Prozent der Bundesbürger, die sich eigenen Angaben zufolge in einer schlechten bis sehr schlechten wirtschaftlichen Situation befinden, zu einer Reise entschlossen. Dagegen sind 48,5 Prozent in den Urlaub gefahren, die von sich behaupten, es gehe ihnen wirtschaftlich gut bis sehr gut. Dr. Martin Buck, Direktor der ITB Berlin: „Da die Reiselust sehr stark von der persönlichen wirtschaftlichen Lage abhängt, profitiert die Tourismuswirtschaft in erster Linie vom Optimismus der Deutschen, die ihre eigene Lage wohl deutlich besser einschätzen, als die allgemeine.“

Lieber einmal lang, als öfter kurz, so ein weiterer Tenor der Befragung. Demzufolge planen nach der Untersuchung des ADAC-Reisemonitors im nächsten Jahr wieder mehr Bundesbürger einen längeren Urlaub. Im Vergleich zu 2008 wollen fast ein Prozent mehr drei Wochen und länger verreisen. Dagegen nimmt die Zahl der Mehrfachurlaube weiterhin ab.

Eindeutig wirkt sich die Krise auf das Verhalten während der Reise aus. So werden die Deutschen ihre Urlaubsreisen angesichts der unsicheren Wirtschaftslage neu aufteilen und den Rotstift an den Nebenkosten ansetzen. „Menschen, die jetzt reisen möchten oder sich für eine Reise in den kommenden Monaten entschließen, profitieren zweifelsfrei von den Auswirkungen der Krise“, so Dr. Buck. „Günstige Wechselkurse sowie deutliche Preisnachlässe von Reiseveranstaltern und Hotels können die Urlaubskasse erheblich schonen.“

Nach der Befragung wollen 46,1 Prozent der Befragten im nächsten Urlaub nicht so viel nebenbei ausgeben, das sind 4,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Bewusst gespart wird auch bei der Wahl des Reiseziels. So wollen sich 37,9 Prozent (plus 2,8 Prozent) für ein preiswertes Urlaubsland entscheiden. Vor allem bei Fernreisen spielt der Preis eine immer größere Rolle. Gegenüber dem Vorjahr werden 6,3 Prozent mehr auf Preisaktionen der Veranstalter warten. Dr. Martin Buck: „Die Krise ist in den Köpfen der Deutschen fest verankert, deshalb achten sie beim Reisen stärker auf den Geldbeutel. Hauptsächlich Anbieter, bei denen der Service und das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmen, können beim Urlauber punkten.“ Der ADAC hatte im Juli 2009 rund 4.000 ADAC-Mitglieder nach ihren Reiseplänen für die kommenden Monate und das Reisejahr 2010 befragt.