Passend: Urlaub in Bad Bayersoien (Deutschland)

Darf‘s ein bisschen Moor sein?
Auf dem neuen Moorlehrpfad in Bad Bayersoien und dem neu inszenierten Weg in Bad Kohlgrub begeben sich Gäste auf die Spuren des authentischen Heilmittels

Darf‘s ein bisschen Moor sein?


23.04.2015 13:56
Seien wir ehrlich, es ist einfach eine richtige Pampe – braun, erdig und immerzu feucht. Sieht zwar nicht gut aus, hat aber einiges auf dem Kasten: Es ist Lebensraum für seltene Pflanzen, speichert CO2 und bietet durch die Schwammwirkung der Moose auch Schutz vor Hochwasser. Menschen schätzen seit Jahrhunderten die heilsame Wirkung von Moorbädern, die den Gesamtorganismus und das Immunsystem stärken. Das alles können Gäste auf dem neuen Moorlehrpfad in Bad Bayersoien entdecken und lernen, der auf einem Kilometer Länge über drei liebevoll errichtete Stationen führt. Darf’s noch ein bisschen mehr sein? Dann einfach auf dem Moorlehrpfad in Bad Kohlgrub vorbeischauen, der soeben mit einer Schauhütte, Ruhemöbeln am Wegesrand und aktualisierten Info-Tafeln neu in Szene gesetzt wurde. Wer in Begleitung des Biologen Dr. Helmut Hermann auf Moor-Streifzug von Bad Bayersoien nach Bad Kohlgrub gehen möchte, meldet sich bei der Tourist-Info Bad Kohlgrub an. Die Touren beginnen ab 18. Mai, finden bis Ende Juli zu regelmäßigen Terminen statt und kosten sechs Euro pro Person zuzüglich Busfahrt.

Titelbild: Erste Station auf dem neuen Moorlehrpfad in Bad Bayersoien. Foto: Ammergauer Alpen GmbH

„Was wir hier auf und rund um den Moorlehrpfad von Bad Bayersoien finden, ist einzigartig in Oberbayern“, erklärt der Bad Bayersoier Sebastian Erle, der gemeinsam mit dem ehemaligen zweiten Bürgermeister Herbert Kieweg, dem Biologen Dr. Helmut Hermann und dem ansässigen Burschenverein den Weg geplant, gestaltet und gebaut hat. Start ist am Wanderparkplatz am nordöstlichen Ufer des Soier Sees. Von hier aus spaziert man nach wenigen Metern über den neuen Holzbohlenweg auf eine große Plattform, die wenige Zentimeter über der einzigartigen Moorlandschaft schwebt. Die erste von drei Stationen erzählt die Entstehungsgeschichte, die vor rund 10.000 Jahren mit der letzten Eiszeit begann. Seitdem baute sich die Moor-Schicht immer weiter auf und beträgt heute rund sieben Meter – wie eine Eisenstange mit Metermarkierungen zeigt, die sich stolz in den Himmel reckt.



„Auf einer relativ kurzen Strecke sehen wir eine Vielzahl an Pflanzen, die typisch für das Hochmoor sind“, erklärt Dr. Helmut Hermann. Spirken (eine seltene Kiefernart), Torfmoose und sogar fleischfressende Pflanzen haben hier ihren perfekten Lebensraum gefunden, wie die zweite Schautafel verdeutlicht. Dass der Torf bis in die 1970er Jahre zum Heizen verwendet wurde und bis heute als heilsames Moorbad in die großen Holzzuber der Gesundheitsabteilungen der örtlichen Hotels wandert, darüber informiert der dritte Stopp.
Am Ende des Weges warten zwei Highlights auf praktisch Interessierte: In einem Glaskästchen darf man mit der Hand das Moor erspüren, während am Seeufer das große Moortretbecken dazu einlädt, die Hosen hochzukrempeln und bis zu den Knien durch die „schwarzen Daunen“ zu waten, wie die Ammergauer ihr beliebtes Heilmittel nennen.

Besonderer Tipp: In Bad Kohlgrub wurde der bestehende Moorlehrpfad an der Adele-Gerhard-Straße im Rochusfeld erneuert. Neben neuen Info-Tafeln wurden in der „Moor-Hütte“ sowie am Wegesrand Ruheliegen aus Holz errichtet, die zu kleinen Auszeiten einladen. Schließlich führt hier der Meditationsweg Ammergauer Alpen vorbei, der auf 85 Kilometern zu den Kraftorten der Region leitet.

Weitere Infos:
Ammergauer Alpen GmbH

Eugen-Papst-Str. 9a
82487 Oberammergau
Tel.: 08822/922 740
Fax : 08822/922 745
Internet: www.ammergauer-alpen.de

Weiterführender Link: www.ammergauer-alpen.de/moor

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