Fahrradmarkt 2011:
„Der Tisch ist für die Fahrradbranche gut gedeckt“

31.01.2011 12:10
Der deutsche Fahrradmarkt befindet sich aktuell auf einem sehr guten Weg. Nach den bislang vorliegenden Statistiken hat die Produktion in 2010 das Vorjahresniveau erreicht, wenn nicht sogar übertroffen. Die Importe wie auch die Exporte sind erneut angestiegen. Sollte sich der Trend des letzten Zeit wiederholen und die Verbraucher bereit sein, für die Fahrräder auch etwas tiefer in die Tasche zu greifen, dann dürfte es auch auf der Handelsebene weiterhin zufriedene Gesichter geben.

Die Gründe für eine weitere optimistische Einschätzung des Marktes sind vielseitig. Freizeit ist im Verlaufe der Zeit immer wichtiger geworden. Für viele Menschen ist sie sogar zum Sinn gebenden Lebensinhalt geworden. So hat die Freizeit als Konsumwelt eine enorme Bedeutung für viele Bereiche in der deutschen Wirtschaft erlangt. Auch in 2010 haben die Deutschen erneut einen Großteil ihres Einkommens für Freizeitaktivitäten ausgegeben. Der Freizeitmarkt hat sich längst zu einer dynamischen Konsumwelt entwickelt und birgt aufgrund gesellschaftlicher Veränderungen wie auch der beruflichen Beschäftigungssituation nach wie vor Wachstumspotenziale. Da der Fahrradmarkt ein wichtiger Bestandteil der Freizeitwelt der Deutschen ist, lassen sich alleine schon unter diesem Aspekt positive Entwicklungen ableiten.

Aber noch weitere Rahmenbedingungen deuten auf ein längerfristiges Wachstum hin. Zu diesen Determinanten zählen u.a. die Aspekte Fitness, Wellness und Umwelt. Aber selbst der „Demographische Wandel“ spricht letztendlich für bessere Umsätze.

In Abhängigkeit von den Konsumentenvorstellungen waren die Entwicklungen in den einzelnen Segmenten zuletzt durchaus unterschiedlich. Die Ursachen für die teilweise starken Schwankungen der Produktumsätze im Zeitablauf liegen in den Vorlieben der Verbraucher, die bekanntlich von heute auf morgen wechseln können. Geblieben ist immerhin eine Vorliebe für die Trekkingbikes, die umsatzmäßig den größten Anteil im Fahrradmarkt einnehmen. Aber auch die Cityräder ziehen wieder an. Etwas an Schwung verloren haben dagegen die sportlichen Segmente. Die Mountainbikes haben nicht zuletzt aufgrund der zahlreichen Produktinnovationen weiterhin eine recht große Fangemeinde.

Für die Steigerung der Absatzpreise war in erster Linie ein Produkt verantwortlich, ein Zwischending zwischen Fahrrad, Mofa und Moped, nur eben auf Elektrobasis. Lange hat die Fahrradbranche auf einen neuen Megatrend warten müssen. Das E-Bike mit allen seinen Vorzügen ist auf dem besten Weg dorthin. Es vereinigt wesentliche Verbrauchertrends, die unsere Gesellschaft prägen und den heutigen Konsum steuern.

Das Fahrrad hat ähnlich wie in den Nachbarstaaten Holland und Dänemark in Deutschland inzwischen einen sehr hohen Stellenwert. Es zählt mit Zuwachsraten zu den beliebtesten Verkehrsmitteln überhaupt, was für die Kommunen gewisse Aufgaben nach sich zieht. Für eine weitere Erhöhung des Radverkehrsanteils wird eine komfortable und sichere Verkehrsinfrastruktur die Voraussetzung sein. Das betrifft sichere Radwege wie auch sichere Abstellanlagen für Fahrräder und demnächst verstärkt auch für E-Bikes.

Der Fahrradmarkt wird boomen, nur müssen Hersteller wie auch der Handel an der Bekanntheit arbeiten und endlich eine bessere Markenpolitik in Gang setzen. Vielfach fällt den Verbrauchern im Zusammenhang mit der Fahrradherstellung nur die Traditionsmarke Kettler ein. Und die kennt man ja in erster Linie auch aus anderen Branchenfeldern. Kettler, Hercules und Pegasus sind den deutschen Verbrauchern in erster Linie bekannt. Kettler erreicht bei der spontanen Erstnennung einer Marke bzw. eines Herstellers 14 % der Ausweisungen, Hercules 10 % und Pegasus 6 %.

Die Händler singen bei den unterschiedlichsten Befragungen und Bewertungen von Verbänden und auch von Fachzeitungen Loblieder auf die Leistungen der Hersteller. Deren Qualität, die sie unbestritten haben, wird aber den Endverbrauchern nicht so richtig näher gebracht. So zeigt die Konsumentenanalyse von bbw Marketing einmal mehr auf, dass die Verbraucher beim Kauf von Fahrrädern auf viele Dinge achten, aber nicht unbedingt auf die Marken. Bei so vielen unterschiedlichen Marken ist das aber auch nicht überraschend.

Auf der anderen Seite ist die Position des Fachhandels hierdurch nicht wirklich bedroht. Nimmt die Stellung des Fachhandels in anderen Branchen deutlich ab, so kann der Fahrradfachhandel sich eher noch einer stärkeren Gunst der Konsumenten erfreuen. Der Grund liegt in der Beratungsintensität des Kaufs von guten Fahrrädern. Das ist eine Tatsache, die in diesem Markt das Wachstum des Internets und der anderen konkurrierenden Vertriebsstätten noch länger begrenzen wird. Aber die Möglichkeiten des Internets sollte man keineswegs unterschätzen. Als Informationsplattform spielt das Internet auch im Fahrradhandel schon heute eine überragende Rolle. Die Kunden suchen Informationen beim Fachhändler, aber ebenso häufig findet eine Vorab-Information via Internet statt.

Der Tisch ist für den Fahrradhandel gut gedeckt, jetzt muss nur noch gegessen werden!

Die Studie kann bei bbw-Marketing Dr. Vossen & Partner, Liebigstraße 23 41464 Neuss, FAX 02131/2989721 bestellt werden.


Quelle: bbw Marketing Dr. Vossen & Partner

Passende Stichworte zu weiteren Reise-Nachrichten: FahrradmarktFreizeitmarktFahrradhandelFahrradindustrieVerbrauchertrends