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Kunstherbst in Bremen
Große Ausstellungen würdigen Edvard Munch und den 20. Geburtstag des Museums Weserburg

24.08.2011 12:40
Was für ein Fund! Als eine Restauratorin routinemäßig den Rückseitenschutz des Bildes „Das Kind und der Tod“ von Edvard Munch (1863-1944) löste, fand sie – ein Bild auf einer zweiten Leinwand unter der oberen. Die Kunsthalle taufte die Arbeit „Mädchen und drei Männerköpfe“, denn darauf sind einem zarten Mädchenakt drei stilisierte Männerfratzen gegenübergestellt.

Die sensationelle Entdeckung beschäftigt die erste Sonderausstellung der Kunsthalle seit ihrer Wiedereröffnung im August nach einem großen Umbau: „Edvard Munch – Rätsel hinter der Leinwand“. Vom 15. Oktober 2011 bis zum 26. Februar 2012 gehen Besucher auf eine Reise in die Bildwelten des norwegischen Künstlers, um die Botschaft des Gemäldes zu entschlüsseln. „Die Ausstellung ergründet Munchs Motive und seine Bildsprache und untersucht die beiden Bremer Gemälde im Kontext seines Gesamtwerkes“, erklärt Dr. Dorothee Hansen, Kuratorin der Ausstellung.

Warum blieb die neu entdeckte Komposition einzigartig in seinem Schaffen? Warum verwarf er sie so schnell? Fragen, die die Ausstellung mit mehr als 35 Gemälden und 40 Grafiken zu beantworten versucht. Darunter sind viele Leihgaben aus internationalen Museen wie dem Munchmuseum in Oslo und dem Kunstmuseum Bergen.


Vorreiter in Europa: die Weserburg

Sein 20-jähriges Bestehen feiert in diesem Herbst das Museum Weserburg für moderne Kunst. Als das Haus 1991 eröffnet wurde, suchte das Konzept europaweit seinesgleichen: Gründungsdirektor Thomas Deecke hatte private Sammler überzeugt, ihre Arbeiten in der Weserburg zu präsentieren. Den Geburtstag feiert das Museum vom 9. September 2011 bis zum 29. Februar 2012 mit der Ausstellung „Farbe im Fluss“ über die Frage, wie Künstler im 20. und 21. Jahrhundert mit Farbe umgehen. Farbe als expressives Mittel, um sich auszudrücken, und Farbexperimente als analytische Untersuchungen – diese beiden Ansätze stellen die Ausstellung mehr als in rund 50 Gemälden und skulpturalen Ensembles gegenüber. Zu sehen sind Arbeiten moderner Klassiker wie Sigmar Polke, Morris Louis und Helen Frankenthaler, aber auch ganz aktuelle Werke: zum Beispiel die „Oil Spills“, Ölflecken des chinesischen Künstlers Ai Weiwei aus hochglänzendem Porzellan.


Spezielle Kunst-Pauschalen

Kunstinteressierte Bremen-Besucher profitieren von speziellen Angeboten der Bremer Touristik-Zentrale. Die zweitägige Munch-Pauschale zum Beispiel (ab 79 Euro) umfasst neben einer Übernachtung und dem Museumseintritt unter anderem ein Mittag- oder Abendessen und eine ErlebnisCARD, mit der Besucher Busse und Straßenbahnen umsonst benutzen. Zudem ermöglicht sie günstigeren Eintritt in viele andere Museen – auch in die Weserburg und die Schau „Farbe im Fluss“.

Liebhaber moderner Kunst können aber auch einen Besuch in der Weserburg mit einem kulinarischen Erlebnis verbinden. Im Paketpreis von 52 Euro ist eine Eintrittskarte in die Jubiläumsausstellung sowie ein „Menü der Farben“ im Atlantic Grand Hotel nur wenige Gehminuten vom Museum entfernt enthalten (Getränke nicht inklusive). Beim „roten Gang“ gibt es unter anderem gebeiztes Rinderfilet mit Paprika und beim grünen Gang Steinbutt im Kräutermantel auf grünem Spargel. Das Dessert ganz in Weiß besteht aus Eis zum Beispiel von Türkischem Honig.

Weitere Informationen sind über das Service-Telefon der BTZ unter 0 18 05/10 10 30 (14 Ct./Minute Festnetz, maximal 42 Ct./Min. Mobilfunk) oder im Internet unter www.bremen-tourismus.de erhältlich.
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