12 Reisetipps für heiße Tage
Sommerfrische von entspannt bis actionreich

12 Reisetipps für heiße Tage


10.07.2023 16:21
Wenn die Temperaturen ab Juli immer weiter steigen und sich die Hitze vor allem in den Städten staut, wächst die alljährliche Sehnsucht nach kühleren Gefilden. Doch wie sieht die perfekte Sommerfrische aus? Historisch Interessierte halten sich an altbewährte Klassiker, zum Beispiel in Bayern oder Osttirol. Andere wagen den Sprung ins eiskalte Wasser oder atmen umgeben von den Tiroler Bergen tief durch. Mehr Action, aber bei angenehmen Temperaturen wartet bei Wanderungen entlang rauschender Flüsse oder beim Beachvolleyball in luftigen Höhen. Und wen es in die Ferne zieht, der bucht kurzfristig eine Trekking-Reise in milderes Klima.

Titelbild: Der Thumsee in Bad Reichenhall lädt Sommerfrischler zum Abkühlen ein.
© Bad Reichenhall Tourismus und Stadtmarketing/Philipp Reiter


Wie einst Sigmund Freud. Wer lieber hierzulande auf historischen Spuren wandelt, der findet nahe Bad Reichenhall das Vermächtnis der Sommerfrische in Oberbayern. Denn Sigmund Freud, berühmter Begründer der Psychoanalyse, war im Sommer 1901 mit seiner Familie gleich mehrere Wochen lang zu Gast am glasklaren Thumsee, den er liebevoll als „kleines grünes Wasserbecken“ bezeichnete. Wie der örtliche Archivar weiß, verbrachte der Wissenschaftler die Zeit vor Ort überwiegend mit Angeln und Pilzesammeln oder unternahm Ausflüge in die Alpenstadt. Noch heute dient das idyllische Naherholungsgebiet den Bad Reichenhallern als willkommene Abkühlung bei heißen Temperaturen. Weitere Informationen finden Sie hier.



Relaxte Auszeiten



Bild: Die Auszeitdörfer im Tiroler Lechtal/Österreich bieten eine erholsame Rückzugsmöglichkeit inmitten der Lechtaler und Allgäuer Alpen.
© Verein Lechweg/Gerhard Eisenschink


Wassertreten gegen die Hitze. Der Allgäuer Kneippkurort Füssen ist geradezu übersät mit erfrischenden und informativen Stationen rund um gesundes Abkühlen, darunter mehrere Tretbecken und Trinkbrunnen. Zu den Höhepunkten zählt die schwimmende Kneipp-Insel im Hopfensee. Am Ufer laden Gedankenbänke mit Zitaten des Wasserdoktors und eine Kräuterspirale zum Verweilen ein. Für noch mehr Erfrischung sorgt eine Schwimmrunde. Die insgesamt sieben öffentlichen Kneipp-Stationen in und rund um die bayerische Stadt am grünen Lech sind kostenfrei und über die Kneipp-Radrunde miteinander verbunden.

Verschnaufpause im Auszeitdorf. Nur etwa vierzig Autominuten von Füssen entfernt atmen Urlauber in den abgelegenen Seitentälern des Tiroler Lechtals tief durch. Denn dank ihrer Höhenlage ab 1.100 Metern wartet in den dort versteckten Mini-Gemeinden Gramais, Hinterhornbach, Pfafflar und Kaisers eine erholsame Auszeit für Allergiker wie für Hitze-Empfindliche. Die Magie der österreichischen Region liegt im kristallklaren Schmelzwasser der Seitentalbäche Otterbach, Hornbach, Streimbach und Kaiserbach, die den Wildfluss Lech im Tal speisen. Entsprechend gibt es in den so genannten Auszeitdörfern keine künstlich angelegten Becken, sondern nur eine „wilde“ Kneippkur. Weitere Informationen finden Sie hier.

Eiskalter Quellgenuss im Tannheimer Tal. Nur wenige Kilometer hinter der deutsch-österreichischen Grenze liegt mitten im Tiroler Ort Tannheim eine weitere Erfrischungsmöglichkeit. Hitze-Empfindliche hüpfen mit Blick auf eins der schönsten Hochtäler Europas in den Naturbadeteich des Hotel Jungbrunn. Dieser ist das ganze Jahr hindurch angenehm kühl – bezieht er doch sein Wasser unmittelbar aus der hauseigenen und namensgebenden Jungbrunn-Quelle, die unter dem Hotel aus dem Felsen sprudelt. Das Herzstück des selbst ernannten Gutzeitorts wurde mithilfe eines Glaszylinders im 7.900-Quadratmeter-Spa sichtbar gemacht.

Aktive Sommerabenteuer



Bild: Bei der grenzüberschreitenden Wildwasser-Weitwanderung auf dem Lechweg genießen Aktive vor allem auf der ersten Etappe auch im Hochsommer angenehme Temperaturen.
© Verein Lechweg


Baggern, Pritschen, Topspin. Im österreichischen Schröcken auf 1.296 Metern sorgt die frische Bergluft selbst im Hochsommer für milde Temperaturen. Am Rand der kleinen Gemeinde in Vorarlberg liegt das Berghaus Schröcken. Der lässige Treffpunkt hält für sportbegeisterte Gäste neben täglichen Wanderprogrammen alle möglichen Aktivitäten bereit: Die hauseigene, achtmal sechzehn Meter große Sandfläche etwa lädt Jung und Alt zum Beachvolleyball ein. Dabei sind nicht nur taktisches Geschick und strategisches Denken, sondern auch Schnelligkeit und Sprungkraft gefragt. Gekühlt von der natürlichen Klimaanlage der Berge macht das schweißtreibende Ganzkörper-Workout noch mehr Spaß.

Grenzüberschreitende Wildwasserwanderung. Von seiner Quelle am Arlberg in Österreich sind es beinah 125 Kilometer, die einer der letzten Wildflüsse Europas bis zum Lechfall im bayerischen Füssen zurücklegt. Der begleitende Lechweg führt entsprechend die gesamte Strecke entlang des ungezähmten Gewässers. Am spannendsten für Sommerfrischer ist die erste Etappe der grenzüberschreitenden Mehrtagestour: Sie beginnt am smaragdgrünen Formarinsee auf 1.793 Metern, wo der Formarinbach als einer der beiden Quellflüsse des Lechs entspringt und dessen Temperaturen mit etwa 13 Grad nur hartgesottenen Wasserratten vorbehalten sind. Auch die Luft ist dort stets bis zu zehn Grad kühler als im Tal.

Hitzefrei am Gletscherfluss. In Osttirol begeistern sich Genusswanderer und Naturliebhaber gleichermaßen für den Iseltrail, der durchgehend markiert von der Dolomitenstadt Lienz bis zum Gletschertor im Nationalpark Hohe Tauern führt. Die Isel gilt als längster, noch frei fließender Gletscherfluss der Alpen und zeigt sich mit vielen Gesichtern: mal als kleiner Bach, mal als tosender Wasserfall. Die Krönung der Wanderung ist die Weite des oberen Iseltals, auch Umbaltal genannt. Dort markiert die Gletscherzunge des Umbalkees den Beginn der arktisch anmutenden Wildnis.

Belebende Höhepunkte. Verschiedene Höhen und somit Temperaturen verleihen St. Anton am Arlberg einen erfrischenden Charakter. Die kühle Bergluft dort nutzen etwa viele Sportler wegen des geringen Sauerstoffgehalts zum Konditions- und Ausdauertraining. Durchatmen und weit blicken heißt es auf der Valluga, mit 2.811 Metern höchster Punkt der Tiroler Region und per Seilbahn erreichbar. Nur versierte Pilger wissen, dass auch der berühmte Jakobsweg nach Santiago de Compostela/Spanien seinen Peak (1.852 Meter) beim beschaulichen Maiensee oberhalb des Ortsteils St. Christoph hat. Die klimaneutrale (und klimatisierte) Anreise per Bahn führt Urlauber zum höchsten ICE-Bahnhof weltweit, mitten im St. Antoner Dorfzentrum gelegen.
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