03.10.2024 18:20Schattiger Aufstieg, Bänke zum Stillen, Wasser zum Plätschern für die meisten Wanderer sind dies nicht die zentralen Informationen bei der Planung einer Almtour.
Für Familien indes, die sich mit dem Nachwuchs im Kinderwagen auf den Weg machen, haben diese Details einen hohen Stellenwert. Sie können die Entscheidung, welche Alm besucht wird, maßgeblich beeinflussen.
Fünf Almtouren aus allen Teilen der Chiemsee-Alpenland Region sind im Folgenden exemplarisch vorgestellt:
Vor allem, wenn Kinder mitwandern, ist es ratsam, sich bei der Planung einer Tour im Internet über die jeweiligen Öffnungszeiten der Almen zu informieren. Derjenige, der den Kinderwagen schiebt, sollte mäßig trainiert sein, um auch einzelne steilere Passagen bewältigen zu können.
Die Tregleralm in Bad Feilnbach: Beliebt mit grandioser Aussicht
Der weite Blick über das Voralpenland lockt vor allem an schönen Wochenenden zahlreiche Wanderer und Mountainbiker auf die Tregleralm (953m). Auch für Familien mit Kinderwägen eignet sich die Tour, die größtenteils auf geschotterten Forstwegen durch den Wald führt. Erst kurz vor der Alm eröffnet sich der Panoramablick. Die Alm bietet kalte und warme Gerichte und für den Nachwuchs Sandkasten und Wickeltisch. Ausgangspunkt ist der Wanderparkplatz zwischen Bad Feilnbach und Hundham.
Die Gesamtlänge (Hin- und Rückweg) beträgt rund sechs Kilometer bei 180 Höhenmetern, die bewältigt werden müssen. Auf der Strecke stehen Bänke zum Ausrasten oder Stillen.
Die Schlipfgrubalm in Brannenburg: Schattig am Bach entlang
Vor allem an heißen Tagen sind Familien mit der Schlipfgrubalm (853m) gut beraten. Denn der Weg führt durch schattigen Wald und am kühlen Bach entlang. Er enthält allerdings einige steile Passagen. Die Gesamtlänge (Hin- und Rückweg) beträgt rund dreieinhalb Kilometer bei 190 Höhenmetern, die bewältigt werden müssen. Ausgangspunkt ist der Wanderparkplatz oberhalb von Lechen bei
Brannenburg.
Der Hohe Asten in Flintsbach: Höchstgelegener Bergbauernhof
Der Hohe Asten (1106m) ist der höchstgelegene ganzjährig bewirtschaftete Bergbauernhof Deutschlands. Für Familien, die den Berggasthof mit dem Kinderwagen besuchen möchten, eignet sich der Aufstieg ab dem Bichlersee besser als die übliche Route ab Flintsbach. Die Tour gehört auch dann noch zu den schwierigen Wanderungen. Oben wartet eine gute Aussicht in die Inntaler Berge und für die Familien Spielplatz und Wickelmöglichkeit. Auf dem Rückweg bietet sich der kurze Abstecher zum Bichlersee auf 950 Metern an. Ausgangspunkt ist der Parkplatz oberhalb des Gasthofs Bichlersee.
Die Gesamtlänge (Hin- und Rückweg) beträgt rund zehn Kilometer bei 190 Höhenmetern, die bewältigt werden müssen. Allerdings führt der Weg häufig bergauf und bergab.
Die Doaglalm am Samerberg: Brunch für sportliche Schieber
Auf dem zweieinhalb Kilometer langen Weg zur anmutigen Doaglalm (976m) im Wandergebiet Samerberg müssen mehr als 200 Höhenmeter bewältigt werden. Das erfordert nicht nur Kinderwägen, die über einen Schwenkschieber verfügen, sondern vor allem konditionsstarke Schieber. Sie werden auf der Doaglalm an Sonntagen mit einem Brunchbuffet belohnt. Die Doaglalm verfügt über Spielplatz und Wickeltisch und eine schöne Wiese, auf der die Kinder gefahrlos tollen können. Ausgangspunkt ist der Parkplatz Spatenau bei Grainbach.
Die Gesamtlänge (Hin- und Rückweg) beträgt rund fünf Kilometer bei 215 Höhenmetern, die bewältigt werden müssen.
Die Frasdorfer Hütte in Frasdorf: Spielplatz und Murmeltiere
Frasi lautet der Kosename der Frasdorfer Hütte (945m) bei den Einheimischen. Das lässt zu Recht auf hohe Beliebtheit schließen. Der Weg führt ein gutes Stück am Bach entlang und enthält einzelne steilere Passagen. Auf der Alm wartet ein großer Spielplatz auf die Kinder. Wer Glück hat, kann auf der gegenüberliegenden Wiese Murmeltiere beobachten. Nur 45 Meter höher liegt die beschauliche Hofalm mit einer kleinen Auswahl almtypischer Gerichte. Ausgangspunkt ist der Parkplatz Lederstube bei Frasdorf.
Die Gesamtlänge (Hin- und Rückweg) beträgt rund neun Kilometer bei 310 Höhenmetern, die bewältigt werden müssen.
Über das Buch:
Wandern mit dem Kinderwagen erschien Anfang 2012 im Bergverlag Rother. Die Autorin ist die Rosenheimer Lektorin, Alpinistin und Mutter Sabine Kohwagner. Sie hat 45 Touren in den oberbayerischen Voralpen im Selbstversuch getestet. Darunter sind elf Almtouren und 15 flache Spaziergänge an Seen und Flüssen in der Region Chiemsee-Alpenland. Die Wege sind mit Höhenprofil, Karte und ausführlichem Text vorgestellt. Das Buch kostet 14,90 Euro und ist im Buchhandel erhältlich. ISBN 978-3-7633-3062-1
Über die Region:
Das ganze Jahr über finden Aktivurlauber im Chiemsee-Alpenland eine Vielfalt an sportlichen Möglichkeiten in der Natur vor. Hunderte Wander- und Radwege verschiedener Schwierigkeitsgrade durchziehen die oberbayerische Seen- und Berglandschaft. Alpines Gelände und einsame Waldwege sind ein begehrtes Terrain für Wanderer. Rund 60 bewirtschaftete Almen und Berggasthöfe erwarten die Wanderer mit almtypischen Gerichten. Viele sind ganzjährig bewirtschaftet.
Quelle von Bild & Text: Chiemsee-Alpenland Tourismus GmbH & Co. KG